Das WM-Auftaktspiel der deutschen Fussball-Nationalmannschaft hat verhältnismässig schwache Quoten eingefahren. Im Schnitt schauten 9,23 Millionen Menschen im Ersten zu, ab 14 Uhr wurden Marktanteile in Höhe von 59,7 Prozent insgesamt und 62,7 Prozent bei der jüngeren Zielgruppe erreicht, berichtet das Branchenmagazin «DWDL». Zum Vergleich: Deutsche Auftritte bei früheren Weltmeisterschaften fuhren wesentlich bessere Werte ein.
Bei der WM in Russland vor vier Jahren etwa sahen 25,96 Millionen Menschen die 0:1-Auftaktniederlage gegen Mexiko, die Quote lag bei 81,3 Prozent. Überhaupt lag 2018 keines der drei Deutschland-Spiele bei weniger als 25 Millionen Zuschauern.
Verzerren früherer Anpfiff und fehlende Daten das Bild?
Zwar ist der Anpfiff am frühen Nachmittag eines Werktages für viele ungünstig gelegen. Doch auch zu vergleichbaren Uhrzeiten erzielten Spiele mit DFB-Beteiligung bei vergangenen WMs bessere Zahlen. 2002 begann das Gruppenspiel Deutschland gegen Kamerun an einem Dienstag um 13:30 Uhr: Rund 15,7 Millionen Fans schauten zu, was damals etwa 77 Prozent Marktanteil entsprach. 2010 waren an einem Freitag gegen Serbien ab 13:30 Uhr sogar 22 Millionen Zuschauer dabei (87 Prozent Marktanteil).
Zu berücksichtigen ist allerdings: Die Streaming-Abrufzahlen in der Mediathek und die Magenta-TV-Zuschauer sind in der Statistik nicht enthalten. Dennoch drängt sich der Verdacht auf, dass die Debatte um Menschenrechte im Gastgeberland Katar, die Verlegung des Wettbewerbs in den Winter und die Absage von Public Viewings einiger grosser Städte das Interesse an der WM negativ beeinflusst haben.
Am Sonntag trifft Deutschland im zweiten Gruppenspiel um 20 Uhr auf Spanien. Bei einer Niederlage oder einem Remis droht das vorzeitige Aus.