Das Kino–Sommerloch muss sich noch gedulden – statt Swimmingpool erwartet uns im Juli Deadpool! Der hat Hugh Jackmans (55) spektakuläre Rückkehr als Wolverine im Gepäck, doch auch abseits des Marvel–Universums gibt es ein Traumduo zu bewundern: Mit «Kinds of Kindness» melden sich Giorgos Lanthimos (50) und Schauspielerin Emma Stone (35) zurück – jenes Gespann, das mit «Poor Things» die vergangenen Oscars durcheinanderwirbelte. Apropos: Mit «Twisters» feiert im Juli auch der gute alte Katastrophenfilm sein Comeback. Und wem das noch nicht reicht, bricht einfach mit Scarlett Johansson (39) und Channing Tatum (44) gen Mond auf – oder zumindest ans Mond–Set.
«Kinds of Kindness», 4. Juli
«Kinds of Kindness» erzählt die Geschichten von drei unterschiedlichen Personen: Von einem getriebenen Mann, der versucht, die Kontrolle über sein Leben zu erlangen; von einem beunruhigten Polizisten, dessen auf See vermisste Frau nach ihrer Rückkehr ein anderer Mensch zu sein scheint; und von einer entschlossenen Frau, die jemanden finden muss, der dazu bestimmt ist, ein grosser spiritueller Führer zu werden.
Einschätzung:
Bereit für bizarre, groteske und gleichwohl irrwitzige wie verstörende Filmkost, die der griechische Regisseur Lanthimos wie kein zweiter auf die Leinwand zu zaubern vermag? Nicht erst seit «Poor Things» ist er für sein einzigartiges, aber eben auch sehr spezielles Schaffen berühmt – man denke nur an «Dogtooth» oder «The Lobster». Neben seiner neugefundenen Muse Stone ist in «Kind of Kindness» auch wieder Willem Dafoe (68) am Start, in weiteren Rollen sind Margaret Qualley (29) und Jesse Plemons (36) zu sehen.
«To The Moon», 11. Juli
Als die Marketing–Wunderwaffe Kelly Jones (Johansson) gerufen wird, um das öffentliche Image der Nasa zu verbessern, fliegen die Funken nur so in alle Richtungen, denn ihre kühnen Ideen kollidieren mit der ohnehin schon schwierigen Mission des Startdirektors Cole Davis (Tatum). Als das Weisse Haus die Mondlande–Mission von Apollo 11 als «zu wichtig zum Scheitern» erklärt, bekommt Jones die Anweisung, eine Fake–Mondlandung als Backup zu inszenieren.
Einschätzung:
Mit einer Mischung aus Romanze und Komödie nimmt «To The Moon» wohl eine der berühmtesten Verschwörungstheorien charmant aufs Korn – die der gefakten Mondlandung in den 1960er Jahren. RomCom–Fans dürften angesichts des Duos Tatum/Johansson voll auf ihre Kosten kommen, solange sie nicht zu grossen Wert auf historische Akribie legen.
«Twisters», 18. Juli
Kate Cooper (Daisy Edgar–Jones, 26), eine ehemalige Sturm–Jägerin, erlebte während ihrer Collegezeit einen verheerenden Tornado mit und studiert nun in New York City sicher auf dem Computerbildschirm die Abläufe von Stürmen. Ihr Freund Javi überredet sie schliesslich dazu, im offenen Gelände ein neuartiges Ortungssystem zu testen. Dort trifft sie auf Tyler Owens (Glen Powell, 35), einen charmanten, aber auch rücksichtslosen Social–Media–Superstar, der seine stürmischen Abenteuer mit seiner wilden Crew gerne postet – je gefährlicher, desto besser.
Einschätzung:
1996 begab sich der leider viel zu früh verstorbene Schauspieler Bill Paxton (1955–2017) in «Twister» auf Wirbelsturm–Jagd. Fast 30 Jahre später wagt sich statt Regisseur Jan de Bont (80) nun Lee Isaac Chung (45) an eine Fortsetzung. Der hatte 2020 mit dem Familiendrama «Minari» schon beweisen, einfühlsame Filmkunst zu beherrschen – jetzt geht es also ans Eingemachte eines klassischen Katastrophenfilms. Verlassen kann er sich dabei auf Shootingstar Glen Powell – der raste bekanntlich schon in «Top Gun: Maverick» durch pures Adrenalin–Kino und zugleich in eine vielversprechende Hollywood–Zukunft.
«Deadpool & Wolverine», 18. Juli
Statt sein Leben als Grossmaul–Superheld Deadpool (Ryan Reynolds, 47) in vollen Zügen zu geniessen, fristet der zunehmend gefrustete Wade Wilson ein dröges Dasein als Zivilist. Doch das soll sich schlagartig ändern, als sich die Erde einer Bedrohung gigantischen Ausmasses gegenübersieht. Allein wird Deadpool die Welt dieses Mal nicht retten können – doch wie bringt man einen verbitterten, lebensmüden Wolverine (Jackman) dazu, sich fürs Wohl der Menschheit noch einmal ins Superhelden–Kostüm zu zwängen?
Einschätzung:
Selbst Marvel–müde Kinogänger dürften sich auf diese Rückkehr freuen: Wer hätte schliesslich gedacht, Hugh Jackman nach «Logan» noch einmal in seiner Paraderolle als Wolverine zu sehen? Hier könnte aber auch die Krux am Comeback liegen: «Logan» war ein düsteres, ausgesprochen emotionales Drama, in dem Comicfilm–Genre auf ungeahnten Tiefgang setzte. Nun ist jedoch Deadpool'scher Klamauk angesagt, beisst sich das nicht?