Mit der True–Crime–Serie «Dahmer» aus dem Jahr 2021 gelang Streaminganbieter Netflix ein grosser, jedoch nicht unumstrittenen Hit. Der Auftakt der Anthologie–Serie unter dem Hauptnamen «Monster» widmete sich auf ungemein atmosphärische, zugleich verstörende Weise den Taten des realen Serienmörders Jeffrey Dahmer, dargestellt von Evan Peters (37). Die neuen Folgen drehen sich um einen Fall, der in den 90er–Jahren für mediales Echo sorgte: Die Brüder Lyle und Erik Menéndez, so der spätere Urteilsspruch, hatten ihre eigenen Eltern regelrecht hingerichtet.
Extrem unterschiedliche Geschichten
Im August 1989 wurde das Ehepaar José und Mary Louise «Kitty» Menéndez tot in ihrem Haus in Beverly Hills, Kalifornien, aufgefunden. Den Anruf bei der Polizei hatten die beiden Söhne der Opfer abgegeben, die eigener Aussage nach gerade aus dem Kino zurückgekommen waren. Doch an ihrer Version der Geschichte werden schnell Zweifel laut – spätestens als sie beginnen, das geerbte Vermögen ihres Vaters in Saus und Braus aus dem Fenster zu werfen. Lange dauert es nicht und die beiden finden sich in Untersuchungshaft wieder.
Eine Tat aus niedrigen Beweggründen wirft die Staatsanwaltschaft dem Bruderpaar vor. Im Verlauf des langwierigen Prozesses, dem enorme mediale Aufmerksamkeit zuteilwird, geben sie zwar zu, ihre Eltern ermordet zu haben. Dies sei aber aus Angst ums eigene Leben geschehen. Wurden die Brüder von den eigenen Eltern jahrelang körperlich, sexuell und emotional missbraucht?
Ein namhafter Cast schlüpft in die tragische Menéndez–Familie
Wie bereits bei «Dahmer» versammeln die Serienschöpfer Ryan Murphy (58) und Ian Brennan (46) auch bei «Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menéndez» einen talentierten Cast. Allen voran Oscarpreisträger Javier Bardem (55), der das Familienoberhaupt verkörpert. Chloë Sevigny (49) spielt dessen Ehefrau Kitty, die Brüder Lyle und Erik werden von den Newcomern Nicholas Alexander Chavez und Cooper Koch dargestellt.
Der Fall von Lyle und Erik Menéndez ist in der Retrospektive nicht nur aufgrund des eigentlichen Verbrechens so kontrovers. Auch der Medienrummel rund um den Prozess sorgte für viel Kritik. Die verurteilten Mörder seien dadurch regelrecht zu TV–Stars geworden, so der Vorwurf.
Ob «Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menéndez» dieser Spagat besser gelingt? Ab dem 19. September bekommen interessierte True–Crime–Fans bei Netflix die Antwort.