«Uns Uwe» ist tot. Die Nachricht vom Ableben von Uwe Seeler (1936-2022) hat die Fussballwelt und ganz Deutschland tief getroffen. Viele verabschieden sich von einem Idol, aber vor allem auch von einem Menschen, der mit seiner Bodenständigkeit zur Ikone wurde.
«Er ist der Inbegriff des HSV»
«Deutschland trauert um ‹Uns Uwe›», schreibt Bundeskanzler Olaf Scholz (64) bei Twitter. «Er wird fehlen.» Seeler sei «Vorbild für viele, Fussballlegende und natürlich Hamburger Ehrenbürger» gewesen. Scholz habe zum 80. Geburtstag des ehemaligen Stürmers die Tischrede gehalten: «So wie ‹Uns Uwe› möchten wir eigentlich alle sein: selbstbewusst und bescheiden.»
Der Hamburger SV, dem er stets die Treue gehalten hatte, erklärt in einer Mitteilung, dass der Klub «den grössten Sportler seiner Vereinsgeschichte» verliere. Seeler habe «aufgrund seines sehr bodenständigen, fairen und loyalen Auftretens eine Reputation als absoluter Ehrenmann» erworben. Er sei zudem «der grösste HSVer aller Zeiten».
«Uwe Seeler steht für alles, was einen guten Menschen auszeichnet: Bodenständigkeit, Loyalität, Lebensfreude, zudem war er stets nahbar. Er ist der Inbegriff des HSV», erklärt Vorstand Jonas Boldt (40) in einem Statement. Er werde sich insbesondere an den letzten Geburtstag Seelers im vergangenen November erinnern. Der Verstorbene habe «gefachsimpelt, nach seinem HSV gefragt, mir Tipps und ein paar Sprüche um die Ohren gegeben. Wir werden ihn nie vergessen und immer in Ehren halten.»
«Sein Name ist Sinnbild für Vereinstreue und Loyalität»
Auch Bundestrainer Hansi Flick (57) betont in einem Statement die Vorbildrolle von Seeler «für Generationen von Nationalspielern. Mit seiner bodenständigen, bescheidenen und zurückhaltenden Art hat er auch neben dem Platz die Menschen begeistert und für sich eingenommen. Sein Name ist Sinnbild für Vereinstreue und Loyalität. [...] Wir alle bei der Nationalmannschaft und beim DFB werden ihn sehr vermissen.»
«Wir trauern um einen herausragenden Fussballer, einen besonderen Menschen. Und um einen guten Freund», teilt DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich mit. Sowohl als Mensch als auch als Fussballer sei er «überragend» gewesen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf (61) bezeichnet ihn unterdessen als «einen der besten Fussballer, den Deutschland je hatte. [...] Sein Tod macht uns unsagbar traurig. Uwe Seeler wird dem DFB und dem gesamten deutschen Fussball sehr fehlen. Wir werden ‹Uns Uwe› sehr vermissen».
Innenministerin Nancy Faeser (52) schreibt bei Twitter, dass «der deutsche Fussball und die gesamte Sportwelt eine absolute Ikone» verliere. «Der Tod des fairen Sportsmanns und integren Volkshelden macht mich sehr traurig. Er wird fehlen.»
«Mit Uwe Seeler verliert unsere Stadt ein Stück von sich selbst»
Mit Seeler verliere «die Hansestadt Hamburg einen Ausnahme-Fussballer und besonderen Menschen. Tschüs, Uwe», heisst es unterdessen auf der Homepage seiner Heimatstadt. Bürgermeister Peter Tschentscher (56) meldet sich ebenfalls bei Twitter: «Hamburg trauert um seinen Ehrenbürger. Mit Uwe Seeler verliert unsere Stadt ein Stück von sich selbst - bodenständig, ehrlich, hanseatisch. Herzliches Beileid seiner Frau, der Familie, seinen Angehörigen und Freunden.»
Man sei «in den Farben getrennt, in der Trauer vereint», heisst es derweil auf dem Twitter-Account des FC St. Pauli. Auch der Klub trauere um Seeler, der «ein herausragender Fussballer und Hamburger, ein Vorbild an Fairness und Bodenständigkeit» gewesen sei.
«Es gibt niemanden, der Uwe Seeler nicht mochte»
«Die Nachricht von Uwes Tod hat bei mir tiefe Betroffenheit ausgelöst, denn wir hatten ein enges, freundschaftliches Verhältnis», erklärt Dr. Reinhard Rauball, Präsident von Borussia Dortmund, in einem Nachruf. «Es gibt niemanden, der Uwe Seeler nicht mochte. Deshalb gilt mein herzliches Beileid nicht nur Uwes Familie, sondern der gesamten HSV-Familie.»
«Wer an den deutschen Fussball und seine Grössten denkt, denkt an Uwe Seeler. Sein Tod ist ein schmerzhafter Verlust für die ganze Fussball-Familie», lässt Oliver Kahn (53), Vorstandsvorsitzender des FC Bayern, mitteilen. «Seeler stand für ehrlichen Fussball, für Loyalität und Menschlichkeit, er war ein Spieler mit Herz und für die Herzen - wir werden ihn als einen der ganz Besonderen des Sports immer in Erinnerung behalten.»
«Da ist auch ein Stück Hamburg gestorben»
Auch bekannte Namen aus dem Entertainment-Bereich verabschieden sich von Uwe Seeler. Musiker und Rapper Jan Delay (46) veröffentlicht ein gemeinsames Bild bei Instagram und schreibt, dass Seeler der «Allerderbste» gewesen sei, der «G.O.A.T.» («Greatest Of All Time»). «Da ist auch ein Stück Hamburg gestorben.»
«Es ist einer gegangen, der viel mehr war als ein grossartiger Fussballer. Ein toller Sportsmann und Mensch! Hat immer mehr gegeben, als genommen», meint Moderator Frank Buschmann (57) bei Twitter und seine Kollegin Nova Meierhenrich (48) teilt wie Delay bei Instagram ein Foto mit Seeler. Sie schreibt dazu: «Mach's gut, Uwe...»