Woody Allen (86) hat im Interview mit der spanischen Zeitung «La Vanguardia» angedeutet, dass sein Karriereende kurz bevorsteht. «Mein nächster Film wird Nummer 50 sein, ich denke, es ist ein guter Zeitpunkt, damit aufzuhören», erklärte der Regisseur. «Ich will nicht mehr Filme machen, sondern Geschichten schreiben», sagte Allen weiter. Er denke daran, seinen ersten Roman zu verfassen. «Ich stelle mir vor, dass er viel Humor haben wird, weil das für mich selbstverständlich ist. Aber wenn ich eine sehr ernste Idee hätte, würde ich auch nicht zögern.»
Sein 50. Film, der den Arbeitstitel «Wasp 22» trägt, soll im kommenden Herbst in Paris mit französischen Darstellern in Produktion gehen. Im Interview vergleicht Allen seinen neuen, und womöglich letzten Film, mit seinem Werk «Matchpoint». Er sei ähnlich «spannend, dramatisch und auch unheimlich».
«Der Nervenkitzel» ist weg
Bereits im Juni deutete Allen sein baldiges Karriereende an: «Ich werde wahrscheinlich noch mindestens einen weiteren Film machen», erklärte er im Gespräch mit Alec Baldwin (64), das auf dessen Instagram-Account zu finden ist. «Der Nervenkitzel» sei weg, führte er aus.
Früher seien seine Filme «im ganzen Land» in den Kinos gelaufen und zu Hunderten hätten die Menschen die Vorstellungen besucht. Wegen der Corona-Pandemie sei dies heute nicht mehr so. Produktionen liefen demnach nur wenige Wochen in einem Lichtspielhaus und seien schon kurz darauf im Stream oder per Pay-per-View zu sehen. Das alles bereite ihm weniger Freude.
Die Karriere des Regisseurs von erfolgreichen Filmen wie «Hannah und ihre Schwestern» oder «Midnight in Paris» litt in den vergangenen Jahren unter den Vorwürfen seiner Adoptivtochter Dylan Farrow (37). 2021 erschien die HBO-Doku «Allen v. Farrow», in der Missbrauchsvorwürfe seiner Adoptivtochter gegen Allen thematisiert werden. Der Regisseur hat die Anschuldigungen, die die damals siebenjährige Dylan erstmals während seiner Trennung von Mia Farrow 1992 erhoben hatte, stets bestritten.