Mit dem Tod von Eddie Jordan (1948–2025) verliert die Formel–1–Welt eine ihrer grössten Legenden – und Michael Schumacher (56) einen Mann, ohne den seine beispiellose Karriere womöglich nie begonnen hätte. Der Ire gab dem damals noch weitgehend unbekannten Deutschen 1991 im belgischen Spa–Francorchamps die Chance zu seinem Formel–1–Debüt. Am 20. März 2025 starb Jordan mit 76 Jahren an einem Krebsleiden.
Eddie Jordan liess Schumi im Jahr 1991 kurzfristig bei seinem eigenen Rennstall als Ersatz für seinen Stammfahrer Bertrand Gachot (62) antreten, der in London inhaftiert wurde. Der Nachwuchspilot Schumacher, der zuvor die Formel 3 gewonnen hatte, feierte dadurch sein erstes Rennen in der Königsklasse – und überzeugte trotz Ausfalls im Rennen den kompletten Formel–1–Zirkus. Für Schumacher sollte es der Beginn einer aussergewöhnlichen Laufbahn werden, auch wenn er nach nur einem Auftritt für Jordan zum Benetton–Team wechselte.
Die Männer hinter dem Champion
Ohne zwei weitere Männer wäre das Debüt in der Formel 1 aber ebenso nicht möglich gewesen: Unternehmer Jürgen Dilk (80) und Manager Willi Weber (83). «Wenn mich früher nicht Gönner wie Jürgen Dilk finanziell unterstützt hätten, wäre ich nie in die Formel 1 gekommen», erinnerte sich Schumacher laut «Welt» einmal an seinen ersten Sponsor. Der Spielautomaten–Vertreiber investierte in der Formel König 16.000 DM pro Saison in seinen Schützling und trieb weitere finanzielle Unterstützer auf. Danach leitete Dilk zwölf Jahre lang den ersten offiziellen Schumacher–Fanclub und kam in mehreren Büchern über den Rennfahrer zu Wort. 2020 erinnerte sich Dilk in einem Gastbeitrag im «Express», dass sich Schumacher zuletzt kurz vor dessen schweren Skiunfall 2013 zu seinem 70. Geburtstag bei ihm gemeldet hatte.
Willi Weber regelte als Manager das Geschäftliche für den Ausnahmesportler. Er nahm ihn Ende der 80er–Jahre unter Vertrag, erliess ihm das Geld für ein teures Formel–3–Cockpit und handelte später seine millionenschweren Verträge aus. «Ich fahre, den Rest macht Willi», soll Schumacher einmal über «Mister 20 Prozent» gesagt haben – eine Anspielung auf Webers kolportierten Anteil an den ausgehandelten Summen. Doch der Manager wusste mit dem Geld offenbar nicht umzugehen: 2010 wurde er wegen Insolvenzverschleppung zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Heute zeigt er sich auf seinem Instagram–Account wieder gerne mit teuren Autos. Sein letzter Post stammt von 2022. Im Jahr davor erschien sein Buch «Benzin im Blut – Die Auto–Biografie eines Visionärs».
Aufstieg in der Formel 1
Zu den Schumacher–Unterstützern in der Formel 1 gehört zweifellos auch der Brite Ross Brawn (70), der als Technikdirektor sowohl bei Benetton als auch später bei Ferrari massgeblich an allen Weltmeistertiteln des Deutschen beteiligt war. Wie Schumacher ist auch Brawns Karriere im Motorsport beispiellos. Nachdem sein eigener Rennstall Brawn GP von Mercedes übernommen wurde, blieb er bis 2013 Teamchef von Mercedes Grand Prix und arbeitete so auch nach dem Schumacher–Comeback in der Formel 1 bei Mercedes mit seinem berühmtesten Schützling zusammen. Er war an insgesamt 88 von Michael Schumachers 91 Formel–1–Siegen beteiligt.
Nicht weniger bedeutsam für Schumacher war Jean Todt (79), unter dessen Führung als Ferrari–Teamchef er fünf seiner sieben Titel gewann. Der Franzose blieb dem Rekordweltmeister auch nach dessen Unfall eng verbunden und sieht ihn nach eigenen Aussagen bis heute regelmässig. Todt war bis 2009 Geschäftsführer von Ferrari und bekleidete dann für zwölf Jahre das Amt des Präsidenten des Welt–Automobilverbands FIA. Seit 2021 hat er sich aus dem aktiven Motorsportgeschehen weitgehend zurückgezogen.