Im Mai geht die Zivilisation gleich doppelt zu Grunde. Im vierten Teil der «Planet der Affen»–Neuauflage haben die Primaten der Menschheit endgültig den Rang als dominante Spezies abgelaufen. Bei «Furiosa: A Mad Max Saga», dem Prequel zu «Mad Max: Fury Road», steht derweil wieder alles im Zeichen der George Miller'schen PS–Anarchie. Wem mehr nach Herz– denn nach Apokalypsen–Kino dürstet, darf in «What Happens Later» ein Comeback bejubeln: Meg Ryans (62) erster Film seit fast zehn Jahren.
«Planet der Affen 4: New Kingdom», 8. Mai
Viele Jahrzehnte sind seit Caesars Herrschaft verstrichen. Inzwischen sind die Affen die dominierende, in Harmonie lebende Spezies auf Erden, die Menschen führen derweil nur noch ein Schattendasein. Während ein neuer, tyrannischer Affenanführer sein Imperium aufbaut, begibt sich ein junger Affe auf eine erschütternde Reise, die ihn dazu bringt, alles, was er über die Vergangenheit wusste, in Frage zu stellen und Entscheidungen zu treffen, die nicht nur die Zukunft der Affen, sondern auch die der Menschen bestimmen werden.
Einschätzung:
Die Neuinterpretation des Sci–Fi–Klassikers mit Charlton Heston (1923–2008) feierte 2011 mit «Prevolution» seinen Anfang und ist inzwischen bei seinem vierten Teil angelangt. Im Verbund mit seinen beiden Fortsetzungen schaffte es der Film auf clevere Weise darzulegen, wie die Affen die Vorherrschaft erlangen konnten, die im Streifen von 1968 bereits als geltende Weltordnung präsentiert wurde. Bei «Planet der Affen 4: New Kingdom» ist dieser Status quo nun ebenfalls erreicht – und die Menschheit als herrschende Rasse auf Erden endgültig abgelöst. Damit ist es aber auch der erste Teil der Reihe, der dem Original dramaturgisch sehr ähnlich ist – zu ähnlich?
«What Happens Later», 16. Mai
«Was wäre gewesen, wenn?» Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, als Willa (Meg Ryan) und Bill (David Duchovny, 63) vor schwierigen persönlichen Entscheidungen stehen, kommt diese Variante ins Spiel. Als am Flughafen nichts mehr geht und das einstige College–Liebespaar im Wartebereich nichts tun kann ausser reden, wird aus harmlosem Geplänkel ein Abend voller Anschuldigungen, Geständnissen und der Erkenntnis, dass die Leidenschaft, die sie einst zusammenbrachte, nie wirklich erloschen ist. Die zuvor undurchdringlichen Mauern zwischen Bill und Willa fangen an zu bröckeln, und es scheint fast so, als ob nicht nur die Sterne, sondern sogar die Lautsprecheranlage sie wieder zusammenbringen will.
Einschätzung:
Drei Jahrzehnte lang war in Hollywood ein Name nicht wegzudenken: Meg Ryan. Vor allem die Kino–Romantik kam nicht ohne sie aus – von Rom–Coms wie «Harry und Sally» und «Schlaflos in Seattle» bis hin zum tragisch–schönen «Stadt der Engel». Seit nun schon 15 Jahren fand Ryan derweil kaum noch statt – ihr letzter Film, bei dem sie auch erstmals Regie geführt hatte, rührt aus dem Jahr 2015. Nun das Comeback: Auch bei «What Happens Later» fungiert sie als Hauptdarstellerin und Regisseurin in Personalunion und schrieb zudem am Drehbuch mit. In der intimen Komödie mit Mini–Cast wurde ihr David «Agent Mulder» Duchovny zur Seite gestellt. Der einstige «Akte X»–Star war zuletzt zwar häufiger in der Traumfabrik vertreten, auch für ihn könnte der Streifen aber einen Neuanfang darstellen.
«Furiosa: A Mad Max Saga», 23. Mai
Als die Welt untergeht, wird die junge Furiosa (Anya Taylor–Joy, 28) vom Grünen Ort der vielen Mütter entführt und fällt in die Hände einer grossen Bikerhorde unter der Führung des Warlords Dementus (Chris Hemsworth, 40). Bei ihrem Streifzug durch das Ödland stossen sie auf die Zitadelle, die vom Immortan Joe beherrscht wird. Als die beiden Tyrannen um die Vorherrschaft kämpfen, muss Furiosa viele Prüfungen überstehen, während sie die Mittel zusammenstellt, um ihren Weg nach Hause zu finden.
Einschätzung:
«Mad Max: Fury Road» war der Abräumer bei den Academy Awards von 2016 – sechs Oscars konnte die brachiale Tour de Force einstreichen. Ausgerechnet der Titelfigur, dargestellt vom zumeist knurrenden Tom Hardy (46), wurde jedoch die Show gestohlen. Charlize Theron (48) spielte die einarmige PS–Amazone Furiosa dem Namen so gebührend, dass der eigene Ableger quasi unumgänglich wurde. Zwar handelt es sich dabei um ein Prequel und statt Theron verkörpert nun «Damengambit»–Star Anya Taylor–Joy die Figur. Schon in den kurzen Trailern wird aber deutlich, dass sie es mit derselben Intensität wie ihre ältere Kollegin tut. Neu mit dabei ist zudem Marvel–Held Chris Hemsworth, der sich als Schurke Dementus ausnahmsweise von seiner diabolischen Seite zeigen darf.