Wenn Giorgio Chiellini, 37, nicht gerade für die Azzurri als Kapitän auf dem Feld steht, ist er arbeitslos. Im Juli 2021 lief sein Vertrag mit Juventus Turin aus, wo er lange Zeit ebenfalls die Kapitänsbinde trug. Wie es mit ihm nach der Europameisterschaft weitergeht, ist nicht klar – derzeit wird über einen Wechsel in die US-amerikanische Major League Soccer spekuliert. Seine Ablöse wäre derzeit noch ein wahres Schnäppchen: Chiellinis Marktwert wird mit nur 1,63 Millionen Franken angegeben. Zum Vergleich: Ex-Vereinskollege Cristiano Ronaldo, 36, ist fast 49 Millionen Franken wert. Chiellini ist die Wand der italienischen Abwehr – mit seiner Grösse von 1.87 Metern und einem Gewicht von 85 Kilogram kommt man nur schwer an ihm vorbei.
Als Kind war Basketball sein Lieblingssport, später entschied sich Giorgio Chiellini dann aber doch für den italienischen Nationalsport Fussball. Trotzdem ist er bis heute Fan der Los Angeles Lakers.
Giorgio Chiellini ist ein echter Familienmensch. «Meine Frau und meine Tochter sind für mich der private Teil meines Lebens. Dort, wo der Fussballer aufhört und sich Giorgio an den schönen und realen Dingen des Lebens erfreuen kann», sagt er im Interview mit «Blick». Vor sieben Jahren heiratete er Ehefrau Carolina Bonistalli, das Paar hat zwei kleine Töchter, Nina und Olivia.
Auf dem Spielfeld ist Giorgio Chiellini nicht nur eine «Naturgewalt», wie viele Fachzeitschriften schreiben, sondern auch ein lockerer Spassvogel. Als es im Halbfinale gegen Spanien ans Penaltyschiessen ging, nervte er den Spanier Jordi Alba mit seinen Spässchen so lange, bis dieser fast die Nerven verlor.
Neben dem Platz ist er jedoch grosser Denker und Akademiker. Chiellini hat einen Master in BWL, 2017 erwarb er seinen Doktortitel mit einer Arbeit zum Thema «Das Businessmodell von Juventus Turin im internationalen Leistungsvergleich». Worum es in der Arbeit genau geht, ist offenbar nicht so leicht zu erklären, wie er im «Blick»-Interview sagt: «Das Thema ist äusserst komplex und kann nicht in wenigen Sätzen erklärt werden. Immerhin ist es eine Doktorarbeit und nicht eine Frage in einem Interview. Ich hoffe, Sie verstehen das.»