Baldwin sorge sich vor allem um Hutchins' Sohn und ihren Witwer Matthew. Letzteren traf er kurz nach dem Unfall in einem Hotel in Santa Fe. «Dieser Mann ist überwältigt von Trauer», sagt der 63-Jährige. Mit der Familie stünde er dauerhaft in Kontakt.
Was die Sicherheitsvorkehrungen hinsichtlich Schusswaffen am Set anbelangt, wünsche sich Baldwin künftig ein Umdenken. «Ich würde es extrem begrüssen, wenn Schusswaffen künftig nur noch begrenzt an Filmsets zum Einsatz kommen. Wie viele Kugeln wurden in den letzten 75 Jahren dort verschossen? Das ist Amerika», so der Hollywood-Star, der selbst auf mehrere Jahrzehnte im Filmgeschäft zurückblickt. Neue Sicherheitsvorkehrungen seien vonnöten, etwa Plastik-Attrappen und Gummi-Geschosse. Jedoch sei er kein Experte, somit liege die Entscheidung nicht bei ihm.
Baldwin fungierte bei dem Western «Rust» nicht nur als Darsteller, sondern auch als Produzent. Auf die Frage, ob der Film nach dem Unfall fertiggestellt wird, antwortete der Schauspieler: «Nein, ich denke nicht.»
Im Rahmen der Dreharbeiten im US-Bundesstaat New Mexico hatte sich am 21. Oktober versehentlich ein Schuss gelöst, als Schauspieler Alec Baldwin mit einer ihm gereichten Waffe probte. Die 42-jährige Halyna Hutchins und der Regisseur Joel Souza, 48, wurden am Set von Schüssen getroffen. Die Kamerafrau verstarb an den Folgen ihrer Verletzungen. Souza konnte das Krankenhaus am nächsten Tag wieder verlassen und wurde zuletzt vor seinem Haus in Kalifornien mit einer Armschlinge gesichtet.
Baldwin soll nicht gewusst haben, dass die Waffe in seiner Hand mit scharfer Munition geladen war. Der Regieassistent Dave Halls reichte sie ihm und sagte, es sei eine «kalte Waffe». Halls gab später gegenüber der Polizei zu, dass er die Waffe nicht richtig überprüft hatte. Die Behörden am Standort des Filmsets in New Mexico untersuchen den Fall derzeit. Zu den laufenden Ermittlungen könne Baldwin jedoch nichts sagen: «Ich kann keine Fragen zu den Ermittlungen beantworten. Das kann ich nicht.»