Sie ist, war und wird wohl immer eine der rätselhaftesten First Ladies in der amerikanischen Geschichte bleiben. Melania, (Noch)-Ehefrau von Ex-Präsident Donald Trump, 74, sorgte mit ihrem Pokerface und sphinxhaften Auftreten schon immer für Spekulationen. Nun steuert Trumps zweiter Amtsenthebungsprozess dem Ende zu und man könnte zum Alltag über gehen. Was macht Melania, 50? Genau das!
Die meiste Zeit verbringt sie im Spa in Mar-a-Lago, ihrem Zuhause in Palm Beach Florida. Es scheint, als habe sie Washington mental zurückgelassen: Ihr Tagesablauf hat nichts mehr mit Politik, Gerichtsverfahren, hämischen Medienberichten und blockierten Social-Media-Konten zu tun. «Sie macht das Abendessen, bevorzugt mit Fisch», sagt eine Bekannte gegenüber US-Medien, und werde oft von Sohn Barron, 14, und ihren Eltern Viktor und Amalija Knavs begleitet. Melania Trump selbst reagiert über ihr Büro nicht mehr sofort auf CNN-Anfragen. Muss sie auch nicht. Who cares.
Dennoch, sind sich Psychologen einig, durchlebt Frau Trump gerade einige Momente der Bitterkeit und des Bedauerns. Meist holen einem vergangene Emotionen und Reflektionen verspätet ein, zielen dafür aber um so direkter ins Herz.
Beschäftigen wird Melania Trump auch die Aktivitäten ihrer Nachfolgerin Dr. Jill Biden, 69, die sie nach vier Jahren als US-First-Lady abgelöst hat. Ob sie auf ihre Nachfolgerin mit einem Gefühl der Eifersucht schaut, wissen wir nicht. Dass sie keine Freundinnen sind, ist bekannt – zu gross ist die Kluft zwischen ihren eigenen Ansprüchen und ihren Ehemännern Donald Trump und Joe Biden.
Jill Biden hat, man darf es sagen, bis jetzt alles richtig gemacht. Sie zeigt Medienpräsenz, Melania zog sich zurück. Bedauerlich, dass Melania ihre Nachfolgerin weder zu einem Rundgang in das Weisse Haus einlud noch ein Wort mit ihr sprach. Der Amtseinführung Bidens am 20. Januar auf dem Capitol Hill blieb sie fern. Immerhin: Melania soll Jill eine Begrüssungsnotiz im Weissen Haus deponiert haben, berichtete CNN nach der Inauguration.
Von Amerika verabschiedete sich Melania Trump in ihrer letzten Rede mit den Worten, es sei ihr eine Ehre gewesen, als First Lady gedient zu haben. Den Bürgerinnen und Bürgern konnte sie dieses Gefühl zu keinem Zeitpunkt so richtig vermitteln.
Als sie Washington verlies, hatte Miss Trump die schlechteste Bewertung aller First Ladys. Das war nicht immer so: Zum Start der Ära Trump im Oval Office hegten viele Mitgefühl und Sympathien für das Ex-Model, das als Stilikone gehandelt und dank einem eigenen, extravaganten Look und betont grossen Sonnenbrillen mit Jacky O. verglichen wurde.
Nicht unwahrscheinlich, dass Melania Trump auch wütend und traurig ist, weil ihr Image durch ihren Mann massiv Schaden genommen hat. Es würde ihre oft offen zur Schau gestellte Kälte zu ihm erklären. Auch muss sie sich als das «dritte Rad» am Wagen vorgekommen sein – wurde Stieftochter Ivanka Trump, 39, hinter vorgehaltener Hand doch als die «wahre» First Lady bezeichnet.
Es gibt noch weitere Unterschiede zwischen Ex- und amtierender First Lady. Jill Biden zog nach der Amtseinführung ihres Mannes am 20. Januar 2021 ins Weisse Haus ein und stellte innerhalb von zwei Wochen neue Mitarbeiter ein. Melania Trump igelte sich 2017 für die ersten fünf Monate als First Lady im «Trump Tower» in New York ein. Es war eine freiwillige Entscheidung – aus Liebe zu Sohn Barron, der das Schuljahr in Ruhe beenden sollte.
Jill Biden führte ein Interview mit dem Magazin «People» und schmückte das Cover mit ihrem Ehemann. Trump lehnte während ihrer Zeit als First Lady mehrere Angebote von nationalen Publikationen ab. Tatsächlich gab Melania von Januar 2017 bis Januar 2021 keiner Zeitung und keiner Zeitschrift ein Interview.
Warum? Ex-Mitarbeiterin und Ex-Vertraute Stephanie Winston Wolkoff: Die um ihre Privatsphäre bedachte Melania sei nicht daran interessiert gewesen, dass die Öffentlichkeit sie kennenlernen konnte. Ob ihr in Anbetracht von Jill Bidens Popularität bewusst wird, dass sie sich zugänglicher hätte zeigen dürfen? Man weiß es nicht. Melania Trump wird wohl immer die rätselhafteste Ex-First-Lady bleiben.