Star-Regisseur Quentin Tarantino, 56, hatte gleich mehrfach Grund zur Freude: Sein Film «Once Upon a Time in Hollywood» gewann den Preis als beste Filmkomödie, Tarantino wurde zudem für das beste Drehbuch geehrt und Darsteller Brad Pitt, 56, holte die Trophäe als bester Nebendarsteller.
Zu reden gaben aber nicht nur die Geehrten, sondern auch, was sie sagten. Russell Crowe, 55, etwa, der den Preis als bester Hauptdarsteller in einer Mini-Serie oder einem Fernsehfilm für «The Loudest Voice» erhielt, nutzte die Bühne für einen flammenden Klima-Appell – allerdings in Abwesenheit. «Die Tragödie in Australien basiert auf dem Klimawandel», liess Crowe von Laudatorin Jennifer Aniston, 50, verlesen. Crowe sei wegen der Buschbrände bei seiner Familie in Australien geblieben, so Aniston. Sie fuhr in dessen Namen fort: «Wir müssen auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse handeln, weltweit unsere Arbeitskraft auf erneuerbare Energien umstellen und unseren Planeten als den einzigartigen und wunderbaren Ort respektieren lernen, der er ist.»
Für Lacher wiederum sorgte Brad Pitt. Bei seiner Dankesrede riss er einen Witz über sein angebliches Dating-Leben. «Ich wollte eigentlich meine Mutter mitnehmen, aber ich konnte nicht. Immer wenn ich neben jemandem stehe, heisst es, ich würde daten. Und das wäre dann bei Mutter sehr unangenehm.» Im Publikum lachte auch seine Ex Jennifer Aniston über den Witz.
Es war das erste öffentliche Aufeinandertreffen von Pitt und Aniston, seit sie beide wieder Single sind. Von einer Reunion wollte der Schauspieler aber nicht sprechen. «Jen und ich sind Freunde», so Pitt auf dem roten Teppich. «Ich freu mich darauf, sie zu treffen.»
Für Unverständnis wiederum sorgten die Sprüche von Moderator Ricky Gervais, 58. Der Comedian führte bereits zum fünften Mal durch den Globes-Abend – und schockte die Nominierten etwa mit diesem Satz: «Wenn du gewinnst, komm hier hoch, nimm deine kleine Trophäe entgegen, danke deinem Agenten und Gott und dann verpiss dich!»
Sein Fett weg bekam zudem Regisseur Martin Scorsese, 77. Dieser sei zu klein für die Achterbahn, frotzelte Gervais. Auch Leonardo DiCaprio, 45, wurde nicht verschont. Gervais erwähnte dessen Vorliebe für Freundinnen, die gerade Mal Anfang 20 seien.
Dann ging der Komiker auf Netflix los, kam zunächst auf seine eigene Serie des Anbieters zu sprechen: In «After Life» denkt ein Charakter darüber nach, sich das Leben zu nehmen, tut es dann aber noch nicht. Gervais: «Am Ende hat er sich ganz offensichtlich nicht das Leben genommen – so wie Jeffrey Epstein.» Damit spielt er auf diverse Verschwörungstheorien um den Suizid des im Gefängnis verstorbenen US-Geschäftsmannes an, der 2019 als Sexualstraftäter verhaftet worden war. Das Publikum zeigte sich entsetzt. Doch Gervais entgegnete: «Seid ruhig! Ich weiss, dass er euer Freund ist, aber es ist mir egal.»
Über die anderen Streaming-Anbieter lästerte er: «Ihr sagt, ihr seid aufgeweckt aber die Firmen, für die ihr arbeitet, sind nicht zu fassen. Apple, Amazon, Disney – wenn ISIS einen Streaming-Service starten würde, würdet ihr direkt euren Agenten anrufen, oder nicht?» Erneut Kopfschütteln im Publikum.
Bestes Filmdrama «1917»
Beste Komödie/Musical «Once Upon a Time in Hollywood»
Bester Schauspieler Filmdrama Joaquin Phoenix («Joker»)
Beste Schauspielerin Filmdrama Renée Zellweger («Judy»)
Bester Schauspieler Komödie/Musical Taron Egerton («Rocketman»)
Beste Schauspielerin Komödie/Musical Awkwafina («The Farewell»)
Bester Nebendarsteller Brad Pitt («Once Upon A Time in Hollywood»)
Beste Nebendarstellerin Laura Dern («Marriage Story»)
Beste Regie Sam Mendes («1917»)
Bester Filmsong «I'm Gonna Love Me Again» aus «Rocketman» (Elton John, Bernie Taupin)
Bester nicht-englischsprachiger Film «Parasite» (Südkorea)
Hier geht es zu den schönsten Looks der Golden Globes 2020.