Weihnachten in unserer Vorstellung: Leise rieselt der Schnee, durch die Fenster glitzern Kerzen, der Weihnachtsbaum steht prächtig geschmückt im Wohnzimmer. Wir kommen mit unseren Liebsten zusammen, essen, unterhalten uns prächtig, singen Lieder und hüpfen voller Liebe auf watteweissen Wölkchen.
Weihnachten in der Realität: Es ist viel zu warm und wenn es Schnee hat, ist er matschig. Wir sitzen mit unseren Liebsten zusammen, essen fein und führen das ein oder andere Streitgespräch. Um dem zu entfliehen, rollen wir uns mit einem Weihnachtsbraten-Babybauch vom Tisch zum Sofa, nehmen die Fernbedienung in die Hand und tauchen ein in eine Welt aus Kitsch, Märchen und Fantasie.
Zu welchen Uhrzeiten ihr euch eine Auszeit von kritisierenden Müttern, Dad-Jokes und aufgedrehten Kindern nehmen könnt, zeigen wir euch in der TV-Übersicht für die Festtage.
«Sissi!» «Franz!» «Ja, geh, Sissi!»
Na, habt ihr sie auch im Ohr? Die unvergessene Romy Schneider, † 43, als junge Kaiserin Elisabeth von Österreich und Karl-Heinz Böhm, † 86, als Kaiser Franz Joseph?
Die drei Filme «Sissi», «Sissi — die junge Kaiserin» und «Sissi — Schicksalsjahre einer Kaiserin» zeigen in pompösen Bildern das Leben am österreichischen Kaiserhof Mitte des 19. Jahrhunderts. Romy Schneider spielte 1955 mit nur 17 Jahren die Hauptrolle der Kaiserin Elisabeth und wurde damit zu einer der grössten deutschsprachigen Schauspielerinnen. Ihr ganzes weiteres Leben versuchte Schneider den Sissi-Stempel loszuwerden. Auch wenn sie nachfolgend von Kritikern hochgelobte Filme machte, ihr grösster Erfolg blieb doch ihre Verkörperung der jungen Kaiserin.
Die «Sissi»-Trilogie läuft wie folgt:
«Sissi»: 23. Dezember 2019, 10.30 Uhr, «SRF 1»
«Sissi — die junge Kaiserin»: 24. Dezember 2019, 13.10 Uhr, «SRF 1»
«Sissi — Schicksalsjahre einer Kaiserin»: 24. Dezember 2019, 14.55 Uhr, «SRF 1»
Eine Geschichte voller Fantasie, Fabelwesen und Träumereien. In der Romanverfilmung «Die unendliche Geschichte» von Michael Ende versteckt sich Bücherwurm Bastian mit einem mystischen Buch auf dem Dachboden und taucht ein in die Geschichte um die kindliche Kaiserin, den Krieger Atréju und den fliegenden Hund-Drachen Fuchur. Sie alle müssen Fantasia vor dem «Nichts» retten — der schwindenden Fantasie der Menschen.
Die Szene aus dem Film, die wohl jedes Kinderherz brach, ist die, in der Atréjus Pferd Artax in den Sümpfen der Traurigkeit versinkt. Das vergebliche Flehen des Jungen hallt noch in unseren Ohren: «Artax, bitte! Du darfst dich von der Traurigkeit nicht überwältigen lassen, du darfst nicht aufgeben! Du musst am Leben bleiben, für mich! Du bist mein Freund, ich liebe dich.»
Wenn ihr noch einmal so richtig heulen wollt — «Die unendliche Geschichte» läuft am 25. Dezember um 11.15 Uhr im «NDR».
Mit der Verfilmung des bekannten Märchens wurde für die Produzenten wohl ein Weihnachtsmärchen wahr. Niemand hätte geglaubt, dass der tschechische Film ein solcher Erfolg werden würde.
1973 von Tschechien und der damaligen DDR produziert, wurde der Film westlich des eisernen Vorhangs erstmals am 26. Dezember 1975 ausgestrahlt. Seither gehört die Geschichte rund um das Bauernmädchen Aschenputtel, das einen Prinzen trügt und so Prinzessin wird, fest zum Weihnachtsprogramm in Norwegen, Slowenien, Tschechien, Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Allein im deutschsprachigen Fernsehen wird «Drei Nüsse für Aschenbrödel» zwischen dem 22. und dem 25. Dezember ganze zehn Mal ausgestrahlt.
«SRF 1» zeigt das Märchen am 22. Dezember 2019 um 15.55 Uhr.
Der kleine Kevin, der von seiner grossen Familie in dem noch grösseren Haus vergessen wird und sich gegen böse Einbrecher zur Wehr setzen muss. Macaulay Culkin, 39, wurde mit den Filmen «Kevin allein zu Haus» und «Kevin allein in New York» als Zehnjähriger weltberühmt.
Ein Ruhm, den der Amerikaner nur schlecht verkraftete. Drogen- und Alkoholsucht waren die Folge. Erst in den letzten Jahren fing sich Culkin wieder, schrieb ein Buch und schauspielerte mehr oder weniger erfolgreich.
Wer den süssen, unschuldigen Kevin nochmal sehen möchte:
«Kevin allein in New York»: 24. Dezember 2019, 16.05 Uhr auf «SRF 2»
«Kevin allein zu Haus»: 24. Dezember 2019, 20.15 Uhr auf «Sat.1»
Ein Film voller Fabelwesen und Zauber. Die Einhörner werden vom bösen König Haggad in einer Höhle gefangen gehalten und von einem Stier aus Feuer bewacht. Das letzte freie Einhorn macht sich gemeinsam mit dem Zauberer Schmendrik und der Maid Molly auf die Reise, die anderen zu retten. Um unerkannt in die Festung des Königs zu kommen, muss sich das Einhorn in die Prinzessin Amalia verwandeln. Der Sohn des Königs, Prinz Lìr verliebt sich unsterblich in die unnahbare Schönheit. Am Ende kommt es zum Kampf um die Freiheit der Einhörner. Wer gewinnt, wird hier nicht verraten.
Der japanisch-amerikanische Zeichentrickfilm kam 1982 in die Kinos und gehört seither fest zum Weihnachtsprogramm.
«RTL 2» zeigt das wunderschöne Märchen am 24. Dezember 2019 um 18.25 Uhr.
Die Romanze hat es innert weniger Jahre zu einem der beliebtesten Weihnachtsfilme geschafft. In verschiedenen Handlungssträngen suchen die Hauptdarsteller die wahre Liebe und doch sind alle miteinander verknüpft. Romantisch ohne Ende, etwas kitschig, aber wahnsinnig aufheiternd, wie es sich für einen Weihnachtsfilm gehört. Das ist «Tatsächlich... Liebe».
Fun Fact: Im Film spielt Superstar Hugh Grant, 59, den britischen Premier, der sich in seine Sekretärin verliebt. Um ihr das zu sagen, läuft er am Weihnachtsabend von Tür zu Tür auf der Suche nach seiner Angebeteten. Vor wenigen Tagen machte der Schauspieler genau das erneut. In politischer Mission. Er klopfte an britische Türen, um gegen die Brexit-Politik von Premier Boris Johnson zu werben.
«Tatsächlich... Liebe» läuft am 25. Dezember 2019 um 21.35 Uhr auf «SRF zwei».
Der achtjährige Cedric lebt zufrieden und bescheiden mit seiner Mutter in New York. Doch sein adliger und sehr grantiger Grossvater holt ihn zu sich auf sein Schloss in England. Der liebenswerte und fröhliche Junge schaffte es, dass kalte Herz seines Opas zu erweichen.
Der Film wurde 1980 basierend auf dem Roman «Little Lord Fauntleroy» von Frances Hodgson Burnett aus dem Jahr 1886 gedreht. Allerdings passten die Produzenten das Drehbuch an, weil sie einen Weihnachtsfilm machen wollte. So endet die Geschichte auf Leinwand nicht wie das Buch mit Cedrics achtem Geburtstag, sondern mit dem Weihnachtsfest.
«Der kleine Lord» wird am 24. Dezember 2019 um 11.15 Uhr auf «SRF 1» ausgestrahlt.
Von 1979 bis 1995 produzierte das ZDF zu Weihnachten jedes Jahr eine neue Serie. Eine der erfolgreichsten handelt von der jungen Ballerina Anna. Die verunglückt bei einem Autounfall und ist fortan gelähmt. In der Rehaklinik lernt sie Rainer kennen, der ebenfalls im Rollstuhl sitzt. Mit seiner Hilfe kämpft sich Anna zurück auf die Beine und zurück zum Ballett. Über acht Folgen sehen wir Silvia Seidel, die sich in der Rolle der Anna vom Teenager zur jungen Frau entwickelt und eine gefeierte Tänzerin wird.
Seidel wurde durch die Serie in Deutschland zum gefeierten Star. Bis sich ihre Mutter wegen schweren Depressionen das Leben nimmt. Die Schauspielerin folgt ihr im Alter von 43 Jahren. Auch sie litt unter der psychischen Erkrankung.
«ZDF neo» strahlt «Anna» an folgenden Daten aus:
Samstag, 28. Dezember 2019
Folge eins: 10.20 Uhr
Folge zwei: 11.10 Uhr
Folge drei: 12.00 Uhr
Sonntag, 29. Dezember 2019
Folge vier: 10.25 Uhr
Folge fünf: 11.15 Uhr
Folge sechs: 12.05 Uhr
Ebenfalls im Rahmen der «ZDF»-Weihnachtsserien entstand der Sechsteiler «Das Nesthäkchen». Die kleine Annemarie Braun wächst im Vorkriegs-Berlin als Tochter eines Arztes auf. Das sturköpfige und eigenwillige Mädchen hält sich an keine Etikette, die zu dieser Zeit so wichtig waren. Während sechs Folgen wächst Annemarie vor den Augen der Zuschauern auf.
Die Serie war 1983 unglaublich erfolgreich und erfreute Kinder im deutschsprachigen Raum auch noch viele Jahre über die Ausstrahlung hinaus.
«ZDF neo» zeigt «Das Nesthäkchen» in der Weihnachtszeit an folgenden Tagen:
Mittwoch, 25. Dezember 2019
Teil eins: 6.20 Uhr
Teil zwei: 7.10 Uhr
Teil drei: 8.05 Uhr
Donnerstag, 26. Dezember 2019
Teil vier: 5.00 Uhr
Teil fünf: 5.50 Uhr
Teil sechs: 6.45 Uhr