Sie war der grösste Überraschungsgast am diesjährigen Energy Air: Pop-Ikone Anastacia (54). Die US-Amerikanerin ist seit über 20 Jahren im Musikbusiness, Erfolge brachten ihr vor allem die Singles «I’m Outta Love», «Paid My Dues» und «One Day in Your Life». Am 22. September erscheint ihr achtes Studioalbum: «Our Songs». Ein ganz spezielles, denn auf diesem covert Anastacia ausschliesslich deutsche Hits, darunter Songs von den Toten Hosen, Unheilig sowie den Scorpions. Ab November tourt sie durch Belgien und Deutschland.
Anastacia, worauf freuen Sie sich am meisten bei Ihrem neuen Album?
Auf alles! Das Schöne ist, dass jeder Song brandneu klingt, aber es sich gleichzeitig wie eine vertraute Umarmung anfühlt. Viele kennen die Melodien ja bereits. Ich freue mich, dass ich die Person sein darf, die deutsche Songs dem Rest der Welt vorstellen darf.
Am Energy Air traten Sie mit «Best Days», der Coverversion von «Tage wie diese» auf. Wie kam es an?
Ich war sehr nervös, als die ersten Takte begannen. Schon da sangen die Zuschauer auf Deutsch mit, es war richtig super!
Wie ist das Schweizer Publikum?
Ich liebe es, vor allem die jungen Zuschauer! Die sind ein bisschen verspielter und lebhafter. Ihr Schweizer seid sonst oft ein bisschen schüchtern und konservativ, aber die Jungen sind richtig laut – und ich mags laut.
Was mögen Sie an der Schweiz?
Ich war schon oft hier, meine Social-Media-Assistentin lebt in Solothurn. Nach dem Lockdown schrieb ich viel von meiner Musik hier, mit Blick auf die Schweizer Berge. Es gibt nichts Schöneres, als sich von diesem Land inspirieren zu lassen. Hier gibts einfach keine negative Energie, und die Kreativität kann fliessen. Hinzu kommt: Die Menschen sind alle so lieb.
Sprechen Sie Schweizerdeutsch?
Nein! Ich kann nur drei Sachen auf Deutsch sagen: «Mein Deutsch ist sch*****.» Dann – ganz wichtig für uns Amerikaner – «I’d like a Coke zero mit Eis.» Und weil ich ein grosser Fan von Umarmungen bin, kann ich noch das Wort «Umarmung». Obwohl es im Gegensatz zum englischen Wort «hug» so lang und schwierig auszusprechen ist. Aber ich wollte es unbedingt lernen!
Was sind Ihre Pläne für die Zukunft?
Neben der Tour ist mein Terminkalender sehr voll. Ich habe einen riesigen Freundeskreis und viele Geburtstagspartys, auf denen ich sein möchte. Es gibt einige Freunde, die ich seit der Pandemie nicht mehr gesehen habe, weil ich nach Covid viel arbeitete. Also werde ich hin- und herreisen und alle besuchen. Vielleicht finde ich irgendwann in Zukunft Zeit für ein normales Sozialleben. Das kommt bei Künstlern zu kurz.
Was war eigentlich Ihr Traumberuf als Kind?
Da hatte ich keinen. Allerdings liebte ich es, Steine zu sammeln und Käfer zu beobachten. Mein Stiefvater meinte deshalb: Vielleicht wirst du Archäologin, und er kaufte mir sogar ein Mikroskop. Ich war aber nicht so gut in der Schule, und als ich hörte, wie lange man dafür studieren muss, war mein erster Gedanke: No thanks! (Lacht.)