Der ehemalige Präsident der Sowjetunion, Michail Gorbatschow (1931-2022), ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Das berichten mehrere russischen Agenturen, wie Interfax und Ria Nowosti, übereinstimmend. Gorbatschow sei demnach nach einer schweren und langwierigen Krankheit in einer Moskauer Klinik verstorben, teilte das Zentrale klinische Krankenhaus (ZKB) mit.
Wegbereiter für das Ende des Kalten Krieges
Der russische Friedensnobelpreisträger gilt als wichtiger Wegbereiter für das Ende des Kalten Krieges. Unter seiner Führung wurden in den 80er Jahren wichtige Verträge bezüglich atomarer Abrüstung mit den USA geschlossen. 1989 hat der Politiker die Deutschen zur Wiedervereinigung ermutigt. Im Jahr 1990 wurde er für seine Reformen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Ein Jahr später trat er als Präsident der Sowjetunion zurück, kurz darauf löste sich der Staat auf. Gorbatschow schrieb danach noch zahlreiche Bücher und setzte sich mit seiner Stiftung unter anderem für demokratische Werte in Russland ein. In seiner Heimat war er allerdings auch umstritten, viele sahen in ihm den Totengräber der Sowjetunion.
Gorbatschow wurde 1931 im russischen Nordkaukasus geboren, studierte Jura in Moskau. Ab 1971 gehörte er dem Zentralkomitee der KPdSU an, wurde 1985 Generalsekretär und ab März 1990 hatte er das Amt des Präsidenten der Sowjetunion inne. Seine Frau Raissa starb bereits am 20. September 1999 mit 67 Jahren. Zurück lässt er seine Tochter Irina (65).