Er scheint nun endgültig am Tiefpunkt seiner Karriere angekommen: Donald Trumps Präsidentschaft ist vorbei. Ohne seinem Nachfolger die Hand zu schütteln, ist der scheidende US-Präsident zusammen mit Ex-First Lady Melania in der Air Force One ins sonnige Florida geflogen.
Millionen von Menschen in Amerika und auf der ganzen Welt empfinden grosse Freude. Zu ihnen gehört augenscheinlich auch Melania Trump. Wie zahlreiche Twitter-User und Zügelbeobachter ziemlich treffend bemerkt haben: Melania sah man selten so happy und gelöst.
US-Regisseur Judd Apatow bringt das kollektive Gefühl in einem Tweet auf den Punkt:
«Es wird so nett, wenn wir irgendwann erfahren, was sie jeden Tag für furchtbare Dinge getan haben. Melania wollte das nie. Sie sieht echt happy aus. Eines Tages finden wir raus, was die für ein Arrangement hatten. Und es wird verrückter sein als alles, was wir uns vorstellen.»
Auch in der Politik ist Melania Trumps mutmasslicher Stimmungsumschwung bemerkt worden:
Schon während der US-Wahlen machten viele Witze, dass Melania so schnell als möglich die Scheidung einreichen werden könnte. Ob es so kommen wird? Das weiss natürlich niemand. Noch hält die 50-Jährige die Hand ihres Mannes. Das Narrativ, dass Melania Trump sich dieses Leben nie gewünscht hat, kursiert übrigens seit dem Tag der Amtseinführung von Trump. «Free Melania» war der Slogan einer Art Mini-Bewegung, die damals noch Mitleid mit der (vermeintlich?) unglücklichen Präsidentengattin hatte.
Ist Melania «Opfer» oder Komplizin?
Melania-Beobachter*innen erwarten quasi stündlich das grosse Enthüllungsbuch über ihre Zeit im Weissen Haus. Ob sie ihre Weste damit so einfach reinwaschen kann? So wirklich will man die Geschichte von Frau Trump als «Opfer» nun auch nicht hinnehmen.
Inwiefern sie Gelegenheit gehabt hätte, etwa nach dem Sturm aufs Kapitol anders zu reagieren, muss die Zeit zeigen. Sie hatte sich für ein Statement sechs Tage Zeit genommen und lobte den «inspirierenden Enthusiasmus», mit dem manche an einer Wahl partizipieren. Auch wäre ihr vermutlich kein Zacken aus der Krone gebrochen, wenn sie der neuen First Lady, Jill Biden, mal eben husch das Haus gezeigt hätte.
Welchen Pfad die Geschichte für Melania Trump vorgesehen hat, wird die Zeit zeigen. Immerhin zwei Dinge wissen wir schon jetzt: Sie kann auch glücklich. Und es wird sicher nicht so schnell still um sie.