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Sorry, not sorry!

Warum wir das Dschungelcamp 2020 ignorieren werden

Am Freitag beginnt eine neue Staffel von «Ich bin ein Star – holt mich hier raus». Doch schon im Vorfeld hagelt es Kritik. Wir haben uns dieses Jahr entschieden, keinen Buchstaben mehr als nötig über die Sendung zu schreiben. Warum? Wir erklärens euch hier.

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V.o.l.: Markus Reinecke, Elena Miras, Toni Trips, Daniela Büchner und Marco Cerullo V.u.l.: Günther Krause, Sonja Kirchberger, Prince Damien, Raúl Richter, Anastasia Avilova und Sven OttkeDie Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf TVNOW gestattet.

Diese zwölf X-Z-Promis sind uns dieses Jahr schnurzegal.

RTL
Berit-Silja Gründlers
Berit-Silja Gründlers

Eine Hiobs-Botschaft aus der Redaktionssitzung: «Wir haben uns entschlossen, das Dschungelcamp dieses Jahr zu ignorieren!» Die schönsten Worte, die ich seit langem gehört habe. 

Jetzt kann man das natürlich in Kreisen des Unterhaltungsjournalismus' durchaus als Klick-Selbstmord bezeichnen. Denn: Die Show, in der vergessen geratene Promis ihr Ego präsentieren und allerlei Mutproben über sich ergehen lassen müssen, interessiert die Leserschaft erfahrungsgemäss sehr. Uns egal! Wir finden, dass es besonders 2020 unsere Pflicht ist, das Dschungelcamp nicht zu beachten. Warum, fragt ihr euch? Das sind unsere Gründe.

1. Australien brennt und RTL ist es egal

Das Ausmass der Brände in Australien ist erschütternd: Hunderttausende Menschen mussten evakuiert werden, zahllose verloren ihre Heimat, mindestens 12 sind ums Leben gekommen, eine halbe Milliarde Tiere ist gestorben und die Feuerwehr führt einen aussichtslosen Kampf gegen das Feuer, das mittlerweile fast überall auf dem Kontinent wütet. 

Während diese Tragödie kaum greifbar ist, wollen 12 total Möchtegern-Promis und zwei kalauernde Moderatoren im australischen Dschungel campen und damit viel Geld für den Sender RTL und für sich selbst verdienen. Während so viel wunderbare Natur verbrennt, sollen wir zuschauen, wie Toni Trips und Elena Miras Känguruhoden essen und sich selber inszenieren? Das können und wollen wir nicht. 

Nicht einmal, wenn RTL die gesamten Einnahmen und die Camper all ihre Gagen spenden würden, nicht einmal dann wäre es okay, dass das Dschungelcamp dieses Jahr stattfindet.

Wie unglaublich pietätlos ist es bitte, in Anbetracht der herrschenden Katastrophe einfach so zu tun, als wäre nichts? Vermutlich werden die Moderatoren die verheerenden Feuer ansprechen, aber selbst dies wirkt unglaubwürdig und scheinheilig, wenn sogleich wieder zum oberflächlichen Dschungel-Alltag übergeleitet wird.

 

Känguru in Australien nach den Buschbränden

Bei diesen Bildern sollte wohl jedem die Lust auf Känguruhoden vergehen. RTL offensichtlich nicht.

imago images/AAP
2. Die «Promis» werden von Jahr zu Jahr schlimmer

Ihr habt euch schon im zweiten Absatz gefragt, wer Toni Trips und Elena Miras sind? Jap, da habt ihr den zweiten Grund. Für die Teilnehmerliste des Dschungelcamps müsste das Alphabet eigentlich nach «Z» weitergehen. So unbekannt und in Sachen Promistatus irrelevant sind die Camper.

V.o.l.: Markus Reinecke, Elena Miras, Toni Trips, Daniela Büchner und Marco Cerullo V.u.l.: Günther Krause, Sonja Kirchberger, Prince Damien, Raúl Richter, Anastasia Avilova und Sven OttkeDie Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf TVNOW gestattet.

Nun, habt ihr einen der Dschungelcamper erkannt? 

RTL
3. Weil alles es einfach echt langweilig ist

Es steht schon im Vorfeld fest, wer was erzählen wird, wer sich wie nackig macht und wahrscheinlich auch, wer wie wann heulen, ausrasten oder querschlagen wird. Glaubt ihr nicht? Hier nur ein Beispiel:

Claudia Norberg wird sich mit grosser Wahrscheinlichkeit laut und böse über ihren Ex-Mann Michael Wendler, 46, und seine Freundin Laura, 19, auslassen Sie wird eine Vertrauensperson im Camp finden, auf dem Baumstamm sitzen und darüber sprechen, dass die Liebe zwischen ihrem Ex-Mann und Laura nicht echt ist und die junge Geliebte den Wendler ja nur für den Fame nutzt. Irgendwie ironisch, oder?

A member of the counting staff yawns during the count at the SEC Centre in Glasgow in the 2019 General Election. (Photo by Andrew Milligan/PA Images via Getty Images)

Symbolbild unserer Redaktorin in Erwartung überraschender Wendungen im Dschungelcamp.

PA Images via Getty Images
4. Weil wir das schon längst hätten tun sollen ...

...finde ich. Ich bin der Meinung, dass diese Sendung absolut menschenunwürdig ist. Wahrscheinlich handle ich mir jetzt richtig viel Feindseeligkeit ein, denn in meinen Augen ist es echt fragwürdig, wenn man Schadenfreude empfindet, während andere sich übergeben, weil sie an Geschlechtsteilen von Säugern rumkauen, von Viechern gebissen werden oder in ekligem Schleim rumrutschen.

Ich meine mal ehrlich: auch wenn die Teilnehmer auf der Skala der Peinlichkeit ganz weit oben stehen, sind sie doch auch Menschen. Und ich will nicht unterstützen, wie meine Mitmenschen sich so unglaublich blossstellen.

Darum bin ich persönlich richtig stolz auf die diesjährige Entscheidung, das Dschungelcamp Dschungelcamp sein zu lassen. 

Berit-Silja Gründlers
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Von Berit-Silja Gründlers am 8. Januar 2020 - 19:24 Uhr