Hans Meiser
Er ist das Urgestein der deutschen TV-Landschaft und Erfinder von «Wetten, dass...?»: Moderator Hans Meiser prägte auch den Talkshow-Trend. Seine nach ihm benannte Sendung wurde ab 1992 nachmittags von RTL ausgestrahlt und die Quoten waren von Anfang an sehr gut. Der inzwischen 74-Jährige TV-Mann war danach bei «Notruf», als Quizmaster und bei der Pannenshow «Life! Dumm gelaufen!» zu sehen. Er gewann im Laufe seiner langen Karriere einen Bambi und eine Goldene Kamera. Jüngeren Zuschauern ist er als «Kleiner Mann» in Jan Böhmermanns Sendung «Neo Magazin» bekannt. Absurd: Hans Meiser ist offenbar auch als Privatperson eine Art Wutbürger – so schreibt er heutzutage Beiträge für das rechtspopulistische Internetportal Watergate.tv, auf dem auch Verschwörungstheorien verbreitet werden.
Arabella Kiesbauer
Sie war eines der bekanntesten Fernsehgesichter der 90er-Jahre. Als die Österreicherin Arabella Kiesbauer 1994 mit ihrer eigenen Talkshow startete, war sie gerade mal 25 Jahre alt. Ihre Sendung auf «Pro Sieben» polarisierte mit derben Themen, doch Arabellas Charme machte es für viele Zuschauer wieder wett. Zehn Jahre lang ging das Konzept von «Arabella» auf. Danach tanzte sie auf vielen Hochzeiten: Sie veröffentliche eigene Musik, moderierte in der Schweiz «Music Star», warb für Vögele-Schuhe und zog sich für den «Playboy» aus. Inzwischen ist sie wieder eine fixe TV-Grösse bei der österreichischen Version von «Bauer sucht Frau». Ihre eigene Suche nach dem Traumpartner war erfolgreich: Arabella hat mit dem Personalberater Florens Eblinger einen Sohn und eine Tochter. Hier seht ihr Arabellas Looks im Laufe der Jahre.
Dani Fohrler
Auch die Schweiz konnte Talkshow! Dani Fohler moderierte ab 1998 beim Privatsender TV3 «Fohrler live». Legendär ist bis heute die Ausgabe «Jugend und Gewalt», in der sowohl Gäste als auch Publikum Sprüche brachten, die vielen bis heute in Erinnerung geblieben sind. Auch Dani Fohrler geriet nicht in Vergessenheit. Der Solothurner moderierte unter anderem «Big Brother Talk», die Mister-Schweiz-Wahl, «Retro», «Glanz & Gloria» und kommentierte das Internationale Zirkusfestival von Monte-Carlo. Im Radio ist er als Moderator der Sendung «Persönlich» zu hören.
Andreas Türck
Er war der Schönling unter den Talkshow-Moderatoren: Andreas Türck begeisterte die «Pro Sieben»-Zuschauerinnen mit seinem bübischen Charme. Doch 2002 beendete ein Vergewaltigungsvorwuf jäh seine Karriere. Zwar wurde er freigesprochen, doch der Ruf war – ähnlich wie beim Schweizer Wettermoderator Jürg Kachelmann – für lange Zeit ruiniert. Inzwischen konnte Türck wieder Fuss fassen und Sendungen wie «Abenteuer Leben» auf «Kabel eins» moderieren. Daneben hat er die Zeichen der Zeit gehört und eine Marketing-Agentur für Influencer gegründet. Mit dem Thema Image-Verwaltung kennt er sich ja bestens aus.
Vera Int-Veen
Bei dieser «Muddi» durften die Gäste ihre grössten Geheimnisse offenbaren: Vera Int-Ween sorgte mit ihrer mütterlichen Ausstrahlung für einen anderen Groove und wurde mit guten Quoten belohnt. Die ausgebildete Einzelhandelskauffrau moderierte über 2000 Folgen von «Vera am Mittag». Danach war sie bei «Was bin ich?», «Schwiegertochter gesucht» und «Helfer mit Herz» zu sehen. 2016 veröffentlichte das «Neo Magazin Royale» einen kritischen Beitrag über die täuschenden Methoden bei der Sendung «Schwiegertochter gesucht». Vera Int-Veen hat unterdessen ein Kochbuch («Vera macht Mittag») veröffentlicht und ist glücklich verheiratet mit ihrer Frau Christiane Obermann.
Sonja Zietlow
Sie trat nicht mütterlich, sondern forsch bis frech auf: Sonja Zietlow machte mit den guten Quoten ihrer Talkshow den Sender «Sat.1» glücklich. Die ausgebildete Lufthansa-Pilotin hat dem Trash-TV bisher noch nicht abgeschworen und ist heute bekannt für ihre Moderation des Dschungelcamps «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!». Dass sie die Zuschauer dabei mit ihrer Schlagfertigkeit beeindruckt liegt vielleicht auch am überdurchschnittlich hohen IQ (132) der Deutschen. Und daneben ist sie auch noch eine der besten Amateurgolferinnen des Landes. Als Sängerin bei «The Masked Singer» war sie nicht ganz so erfolgreich, landete aber immerhin auf dem vierten Platz.
Bärbel Schäfer
Erstaunlich, wie viele Talkshows mit dem mehr oder weniger gleichen Rezept sich in den 90ern erfolgreich halten konnten. Auch «Bärbel» machte damit Karriere. Nach 1500 Folgen wechselte sie zu Sendungen wie «Ihr seid wohl wahnsinnig», deren Mutproben aber so riskant waren, dass die Sendung abgesetzt wurde – aus Angst vor Nachahmern. Es folgte die Ratgebersendung «Ich will zurück ins Leben!» und Auftritte bei «Dings vom Dach». Inzwischen hat Bärbel Schäfer auch wieder eine Talksendung, beim Radiosender «hr3». Verheiratet ist sie mit dem Politiker Michel Friedman, der stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland war. Für ihn konvertierte Bärbel Schäfer zum Judentum.
Oliver Geissen
Er ist auch heute noch ein vertrautes Gesicht im Fernseher und gilt mit seiner glatten Art als Traum-Schwiegersohn. Der Hamburger war mit der «Oliver Geissen Show» erfolgreich. Einen Karriereeinbruch gab es bei ihm auch danach nicht. Mit «Die Ultimative Chartshow» und «Deutschland sucht den Superstar» ist Geissen auch heute noch der Mann für die grossen TV-Kisten. Der Sohn eines Fischhändlers hat inzwischen selbst drei Söhne mit zwei verschiedenen Frauen.
Ricky Harris
Den gebürtigen Amerikaner verschlug es in den 80er-Jahren nach Deutschland, wo er mit seinem Akzent und seiner jugendlichen Art als Talkshow-Moderator durchstartete. Obwohl Deutsch nicht seine Muttersprache war, konnte er sich damit problemlos durch jede Folge quasseln. Allerdings nur zwei Jahre lang, danach zog er sich von «Sat.1» zurück – Ricky Harris litt an einer Autoimmunkrankheit. 2016 wagte er sich dann ins «Dschungelcamp», arbeitete als Rettungsschwimmer und heute moderiert er Teleshopping-Sendungen.