Was haben Prinz Daniel von Schweden (48), Prinz Philip von England (†99) und Prinz Henrik von Dänemark (†83) gemeinsam? Ja, sie tragen alle einen Prinzentitel, aber das ist nicht alles. Sie alle sind oder waren mit Königinnen oder zukünftigen Königinnen verheiratet. Sie sind also das männliche Äquivalent zu Kronprinzessin Mary (50), Kronprinzessin Mette-Marit (49) oder Königin Máxima (51). Aber Moment mal – die Damen haben alle einen höheren Titel als die Herren. Ist das ein Versehen? Nein, das hat alles seine Richtigkeit und einen einfachen Grund, warum etwa Prinz Daniel nicht Kronprinz Daniel ist und auch nie sein wird. Und das hat nichts mit seiner bürgerlichen Herkunft zu tun.
Die Regeln der Monarchien wirken von Zeit zu Zeit gerne mal verstaubt und so ist es auch mit dieser Verordnung: Ein Kronprinz ist immer ranghöher als eine Kronprinzessin. Das würde heissen, dass Daniel als Kronprinz hierarchisch plötzlich höher gestellt wäre, als die künftige Königin, Kronprinzessin Victoria (45) – noch schlimmer wäre es, wenn sie den Thron besteigt und er somit zum König würde. Damit die Thronfolgerin auch stets das Oberhaupt in ihrer Stellung bleibt, wurde also die Vorgabe eingeleitet, dass die Partner von weiblichen Thronerbinnen keinen äquivalent klingenden Titel tragen, weil sie damit in der Adelshierarchie eine Stufe über ihrer Frau stehen würden. Wird die Kronprinzessin dann Königin, erhält der Ehemann den Titel «Prinzgemahl».
Daniel hat sich bisher nie darüber beschwert, dass er im Rang seiner Frau unterstellt ist. Im Gegenteil, er unterstützt sie, wo er kann und hält sich stets im Hintergrund und läuft einen Schritt hinter ihr – wie es sich für den Gatten einer Kronprinzessin oder Königin gehört. Auch der verstorbene Prinz Philip, Ehemann von Queen Elizabeth II. (96) hat nie über seine Rolle als Prinzgemahl gemeckert. Das einzige, was er einmal zu bedenken gab, war, dass er der einzige Mann in Grossbritannien sei, der bei seiner Heirat seinen Nachnamen nicht behalten dürfe.
Doch so leicht wie Daniel und Philip haben es nicht alle Herren an der Seite einer Monarchin genommen. Einer, der sich nie damit abfinden konnte, nur Prinz, beziehungsweise Prinzgemahl zu sein und nicht König, war Prinz Henrik von Dänemark. Er war mit Königin Margrethe (81) verheiratet, dieser rangmässig aber unterstellt. Mehr als einmal soll der gebürtige Franzose sich beschwert haben, dass er nicht König sei. Schade, denn eigentlich sollte man meinen, dass er Margrethe aus Liebe geheiratet hat und nicht für die Krone. Und dass er nicht König sein würde, wenn seine Frau den Thron besteigt, hätte ihm eigentlich vor der Eheschliessung klar sein sollen. Trotzdem hat er diese Verbitterung über seinen Stand nie abgelegt.
Obwohl das schwedische Volk zu Beginn der Beziehung zwischen Daniel und Victoria nicht von der Liebschaft begeistert war und die Nase darüber rümpfte, dass die Kronprinzessin mit einem Fitnesstrainer liiert war, konnte der zweifache Vater die Schwedinnen und Schweden inzwischen davon überzeugen, dass er an die Seite der Kronprinzessin gehört. Und um dem Volk zu zeigen, wie nahbar sie ist und dass sie Daniels Herkunft nie vergessen wird, dankte Victoria in ihrer Hochzeitsrede am 19. Juni 2010 den Schwedinnen und Schweden und sagte: «Liebe Freunde, ich möchte zunächst dem schwedischen Volk dafür danken, dass ihr mir einen Prinzen geschenkt habt.»
Dieser Satz liess die Kritikerinnen und Kritiker ihrer Liebe aufhorchen, denn Victoria sagte ihnen damit, dass es der Verdienst der Bevölkerung sei, dass sie ihre grosse Liebe gefunden hat und dass sie damit Teil der Liebesgeschichte und auch auf gewisse Weise des Königshauses sind. Der bürgerliche Daniel brachte das schwedische Volk in den Palast und Victoria wollte ihre Dankbarkeit kundtun, dass er Auserwählter im Prinzip ein Geschenk des Volkes an die Prinzessin war.
Seitdem hat sich Daniels Ruf gemausert und wohl kaum ein Schwede oder eine Schwedin kann sich Victoria noch ohne Daniel vorstellen – und das will man schliesslich auch nicht, denn die beiden wirken noch so glücklich miteinander wie am Tag ihrer Hochzeit – mit der Krönung des Glücks durch die beiden Kinder, Prinzessin Estelle (10) und Prinz Oscar (6).