Wenn ein echter Fürst an einer Konferenz auf die Bühne tritt und sich für die gute Sache einsetzt, dann gewinnen die Anliegen gleich an mehr Gewicht. So geschehen, als Fürst Albert (64) Anfang Juli in Bremen an der Weltkorallenriffkonferenz zum Erhalt der Unterwasserwelt aufrief. Der Schutz der Meere liegt ihm wohl in den Genen, denn bereits sein Urgrossvater Fürst Albert I. (1848-1922) verbrachte als Forscher viel Zeit auf den Weltmeeren und sein Einsatz für das grosse Blau brachte ihm sogar eine eigene Bank ein. Bank bedeutet in diesem Zusammenhang aber nicht ein Geldinstitut, sondern benennt die Spitze eines Unterwasserberges. Des Fürsten Meeresbank, die Albertbank, liegt übrigens im antarktischen Weddell-Meer.
Alberts Einsatz für die Korallen in Ehren, aber die Art, wie er von Monaco nach Bremen reiste, sorgt nun für Kritik. Offenbar nutze der Fürst für die Reise nämlich seinen Privatjet und wies seinen Piloten an, gleich vier Mal zu starten. Die Gründe für die vier Flüge an einem einzigen Tag sind nicht bekannt.
Der Fürsten-Jet
Seit 2013 ist die Fürstenfamilie im Besitz ihres eigenen Jets des Modells 7X des französischen Flugzeugbauers Dessault. Die Anschaffung soll zirka 40 Millionen Schweizer Franken gekostet haben und als sie ihr Transportmittel vor neun Jahren feierlich übernahmen, strahlten Fürst Albert und Fürstin Charlène (44) bis über beide Ohren. Für die Einrichtung war Charlène verantwortlich, verrät Dessault-Boss Eric Drappier. «Das Interior ist sehr nüchtern gehalten und vereint Komfort und Eleganz», so der stolze Chef.
Ein Argument für dieses Modell soll die hohe Reichweite von 11'000 Kilometern ohne Tankstopp und der eher geringe Verbrauch gewesen sein. Trotzdem dürfte der Kerosinverbrauch Normalverdienern die Haare zu Berge stehen lassen. Auf dem Trip von Monaco nach Bremen verbrannte das Flugzeug 7'700 Liter Kerosin und stiess dabei ungefähr 19 Tonnen CO2 aus. Zum Vergleich: Eine Schweizerin oder ein Schweizer produzieren pro Jahr fünf Tonnen Treibhausgase pro Kopf (Quelle: Bundesamt für Umwelt Stand 2020). Nun bleibt zu hoffen, dass sich Fürst Alberts Einsatz für die Meere nachhaltig auszahlt und er so seine Klimasünde wieder wett macht.