Vom 30. Juli bis am 6. August spielen am Musikfestival Smukfest im dänischen Ort Skanderborg dutzende Bands aus dem In- und Ausland und ziehen die Fans in Massen an. Dem Ruf folgte auch Frederik von Dänemark (55), der Kronprinz wurde am Mittwoch, 2. August mit legerem Dreitagebart und coolem Käppi unter den feiernden Gästen gesichtet. So viel bodenständige Volksnähe sollte bei seinen Untertanen eigentlich gut ankommen, wäre da nicht die Art und Weise, wie der Prinz ans Festival gereist ist. Für den Musikgenuss liess Frederik nämlich die königliche Yacht Dannebrog klarmachen und schipperte mit dem über 78 Meter langen Boot ans Festival.
Der luxuriösen Reise von Kronprinz Frederik kam die Zeitschrift «Her & Nu» auf die Schliche, als die Dannebrog am Abend des 31. Juli plötzlich am Kai bei Schloss Sønderborg ablegte und sich in Richtung des Hafens von Sletten im Nordosten der Insel Seeland bewegte. Dort ankerte die Yacht und Prinz Frederik sei mit einem kleinen Boot an Bord gebracht worden. Danach nahm das Schiff Kurs auf Aarhus an der Ostküste der Halbinsel Jütland, nur unweit von Kanderborg, wo das Smufest stattfindet. Als ein regionaler TV-Sender beim Verteidigungsministerium nachfragte, warum das Schiff wieder unterwegs sei, spielte man die Sache erst herunter. Man habe «eine Aufgabe fürs Königshaus gelöst», liess das Ministerium verlauten.
Die königliche Yacht Dannebrog ist ein stattliches Schiff mit über 78 Metern Länge.
Von © User:Colin / Wikimedia CommonsEr benutzt die Yacht nicht zum ersten Mal für sein private Vergnügen
Frederik war nicht zufällig am 2. August am Smukfest. Genau an diesem Tag spielte die dänische Elektro-Rock-Band Hugorm, die Lieblingsband des Kronprinzen. Auch Kronprinzessin Mary (51) ist bekennender Fand der Gruppe und war ebenfalls vor Ort und genoss gemeinsam mit ihrem Ehemann die Festival-Atmosphäre. «Frederik sieht aus, als würde er das Konzert geniessen», berichtete auch ein Reporter des «Ekstra Bladet» vor Ort. «Er trinkt Bier, plaudert mit seinem Freund und verfolgt das Konzert.»
Im dänischen Volk war derweil aber die Empörung gross, denn immerhin bedeutet eine Reise mit der königlichen Yacht, dass eine Besatzung von 54 bis 58 Mann aktiviert werden muss. Nur, damit der Kronprinz des Landes ein Konzert besuchen kann. Dafür hat man in Dänemark wenig Verständnis. Der Unmut könnte auch daher rühren, weil Frederik die Dannebrog nicht zum ersten Mal zu seinem privaten Vergnügen benutzt. Bereits 2018 schipperte er mit dem Schiff seiner Mutter, Königin Margrethe (83), über das Meer und nutzte den schwimmenden Luxusdampfer als Ferienunterkunft.