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Fiktion oder Wirklichkeit

Die Queen erwägt Klage gegen «The Crown»

Die Netlix-Erfolgsserie «The Crown» begeistert Millionen von Fans. Nicht so die Queen und die englischen Royals, die in der Sendung als fiktive Charaktere gezeigt werden und nicht besonders gut wegkommen. Royal-Anwälte des Palasts sollen darum eine Klage gegen den Streaming-Anbieter prüfen.

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Prinz Charles und Lady Diana in «The Crown»

Emma Corrin (l.) und Josh O'Connor als Lady Diana und Prinz Charles in «The Crown».

imago images/Cinema Publishers Collection

Fans von «The Crown» können den Start der fünften Staffel kaum erwarten und zählen die Tage, bis Netflix voraussichtlich am 22. November 2022 die neuen Folgen der Royal-Soap veröffentlicht. Weniger amused ist Queen Elizabeth II., 95, welche seit Beginn der Serie eine Hauptrolle in «The Crown» spielt – als fiktive Person selbstverständlich. Die Monarchin ist kein Fan der Netflix-Serie – ganz im Gegenteil. Seit die Show im Jahr 2016 startete, ist die englische Königin äusserst kritisch gestimmt und befürchtet, dass die Zuschauer nicht erkennen, ob es sich um eine wahre Geschichte oder um Fiktion handelt. 

Besonders Szenen, in denen die Familie als gefühlskalt dargestellt wird, stossen Queen Elizabeth II. sauer auf. Nun soll der Palast laut der englischen Zeitung «The Sun» eine Klage gegen Netflix prüfen. Die Anwälte seien mehr als parat und würden nur darauf warten, dass die Königin grünes Licht gibt. 

Emma Corrin als Lady Diana in «The Crown»

Seit Emma Corrin als Lady Diana in «The Crown» mitspielt, ist die Serie noch erfolgreicher. 

imago images/Cinema Publishers Collection
«The Crown» ist für die Queen nicht schmeichelhaft

Vier Staffeln lang schaute das englische Königshaus dem erfundenen Treiben in «The Crown» zu, ohne zu reagieren. Nun soll laut «The Sun» Schluss damit sein. Warum so spät? Die fünfte Staffel soll die bisher brisanteste werden und zeigt unter anderem die Scheidung von Lady Di und Prinz Charles, das skandalöse BBC-Interview mit Diana und den tragischen Tod der Königin der Herzen in Paris. Eine Quelle aus dem Hof erklärt «The Sun»: «Die Anwälte der Königin haben alles genau im Auge. Wegen Harrys lukrativem Netflix-Deal ist ‹The Crown› zu einem noch grösseren Thema geworden.»

Das dringendste Problem sei jedoch die Befürchtung der Queen: Die Zuschauer können schwer unterscheiden, ob es sich bei «The Crown» um rein erfundene Geschichten oder um biographische Tatsachen handelt. «Beunruhigenderweise scheinen viele Leute, insbesondere Amerikaner, zu denken, es ist alles real. Ein Grossteil des Dramas war aus königlicher Sicht nicht gerade schmeichelhaft. Aber das sind echte Menschen und viele sind noch am Leben», sagt die ungenannte Quelle in «The Sun». Die Netflix-Serie sei darum «möglicherweise schädlich» für das Königshaus und müsse gestoppt werden. 

Fiktive Queen in «The Crown»

Die echte Queen erkennt sich nicht wirklich in der Netflix-Königin. 

imago images/Cinema Publishers Collection
Was braucht es für eine Klage?

Obwohl sich Netflix bislang standhaft weigert, mit Einblendern auf den fiktiven Charakter von «The Crown» hinzuweisen, können sich ihre Anwälte leicht darauf beziehen, dass es sich um rein erfundene Film-Storys handelt. Der einzige Weg, wie der Hof «The Crown» Einhalt gebieten könnte, ist, wenn er beweisen könnte, dass die Serie die Queen in ihrer Souveränität anzweifelt und dem Land damit schadet. Doch das dürfte ziemlich schwierig werden – auch für die Königin von England. 

Von lme am 17. November 2021 - 20:09 Uhr