Normaler könnte der Ausflug kaum sein. Eine Mama geht mit ihren beiden Kindern in ein Wikinger-Museum, strahlt fürs Erinnerungsfoto freudig mit ihnen neben einem Mann im Kettenhemd und lässt ihre Kinder mit Spielzeugwerkzeugen posieren. Dazu tragen sie alle ganz casual einen Pulli, die Tochter eine schlabbrige Jeanshose, der Sohn eine ganz lockere Stoffhose. Absolut nichts Spezielles – könnte man meinen.
Denn wenn man sich das Foto ein bisschen genauer anschaut, stellt sich schnell heraus: So normal, wie es auf den ersten Blick wirkt, ist das Trio auf dem Bild nicht. Es handelt sich dabei nicht etwa um Müllers oder Meiers, sondern um hochrangige Mitglieder der schwedische Königsfamilie. Richtig gelesen: Kronprinzessin Victoria, 44, hat sich vergangene Woche kurzerhand ihre Kinder Prinzessin Estelle, 9, und Prinz Oscar, 5, geschnappt, um mit ihnen das Wikinger-Museum in Stockholm zu besuchen. Dabei war sie nicht etwa die künftige Königin von Schweden, sondern einfach Mami. Die Haare ganz entspannt zusammengebunden, posierte sie stolz fürs Foto, das das Museum auf seinem Instagram-Account veröffentlicht hat.
Eine Überraschung allerdings ist der herrlich legere Auftritt der schwedischen Königsfamilie schon längst nicht mehr. Denn nicht erst seit gestern beweist Victoria, wie entspannt sie als Mami ist.
Schon als Normalo-Mami oder -Papi dürfte es einem ein paar Schweisstropfen auf die Stirn treiben, wenn die Kinder beim Familienessen einfach nicht spuren wollen. Da werden plötzlich Grimassen oder Lätsche gezogen, es wird geschmollt oder gegrölt, und plötzlich landen auch noch die Füsse auf dem Polstersessel. Eine Situation mit grossem Stresspotenzial, wenn die Kinder es eigentlich anders gelernt haben. Da stelle sich einmal einer vor, wie gestresst man erst sein muss, wenn die Kinder bei einem Anlass rumböckeln, bei dem zahlreiche hochrangige Gäste dabei und Fotografen anwesend sind.
Gestresst? Das ist für Victoria ganz offensichtlich ein Fremdwort. Denn bei ihren Kindern lässt sie auch mal schlechte, aufmüpfige oder gelangweilte Laune zu. Ganz entspannt lässt sie ihre Kinder gewähren – und auch an viel beachteten Anlässen einfach Kinder sein.
Dabei muss es sich gar nicht erst um einen offiziellen Anlass wie ihren Geburtstag handeln. Auch bei Sportveranstaltungen dürfen die Kids auf der Tribüne alles geben. Der grummelnde Oscar, die gähnende oder beim Fussballspiel auch die grölende Estelle – für Victoria kein Problem.
Die Angst, dass Estelle auf dem Kiesweg in eine Scherbe tritt oder sich an einem Stein wehtut, ist durchaus berechtigt. Doch Barfusslaufen ist gesund und macht erst noch Spass, sodass Victoria nicht Nein sagt, wenn sich ihre Tochter ohne Schuhe aus dem Haus macht – und während der Paralympischen Spiele für die schwedische Mannschaft mitfiebert.
Doch auch sich selbst betätigt Estelle gerne sportlich. Mit Papa Prinz Daniel, 48, und Bruder Oscar spielt sie schon mal gerne Fussball. Auch wenn die Gefahr im Gras besteht, in eine Biene zu treten, wird ihr freie Barfuss-Bahn geboten. Herrlich entspannt!
Wo sich der englische Prinz Harry, 37, als Kind schon wünschen musste, mal wie ein ganz normaler Bub in der U-Bahn zu fahren, versuchen Victoria und Daniel, ihren Kindern trotz des besonderen Status eine weitestgehend normale Kindheit zu bieten.
Dazu gehört auch, in den Ferien nicht etwa mit der Jacht unterwegs zu sein, sondern mit einem ganz normalen Boot der schwedischen Küste entlangzuschippern – und selber einzukaufen. So wurden die vier in einem hundsgewöhnlichen Supermarkt auf der Halbinsel Loftahammar gesichtet, wo sie eigenhändig den Proviant aufgestockt haben. «Alle waren da: Victoria, Daniel, Estelle und der kleine Oscar», erzählte eine Kundin der Zeitschrift «Svensk Damtidning». Die Familie sei ganz entspannt unterwegs gewesen, Victoria «einfach supernett», schwärmte die Kundin weiter.
Auch in Sachen Hobbys darf es im Schlosse der Kronprinzessinnen-Familie wild und vor allem normal zugehen. Zum Weltbienentag 2020 etwa schnappte sich Victoria ihre beiden Kinder und besuchte mit ihnen die hauseigenen Bienenstöcke auf Schloss Haga. Angst vor den Stechfliegern zeigten die Kinder nicht – nur gesunden Respekt. Dass sie dabei auch gleich über Geländer und Zäune klettern konnten wie richtige Landkids, versteht sich bei der entspannten Familie von selbst.
Ebenso mutig wagten sich Estelle und Oscar auf die Piste. Mit dem Schlitten brausten sie schon einen schneebedeckten Hügel in Schweden runter und zeigten dabei keine Scheu, was wohl auch an der Begleitung durch Mama Victoria und Papa Daniel gelegen haben dürfte.
Die hatten selbst mächtig Spass am Rumgebrettere und waren sich nicht zu schade, mit den Kindern immer wieder den Hang raufzugehen und sich von ihnen mit Schneebällen bewerfen zu lassen. So entspannt die Kinder, so locker die Eltern – oder anders gesagt: Wie ging dieses Stichwort noch gleich mit dem Apfel?