Prinz Andrew kommt aus dem Skandal rund um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein, † 66, nicht raus. Dem Royal wird vorgeworfen, er habe 2001 mit der damals 17-jährige Virginia Roberts eine sexuelle Beziehung gehabt. Die Frau behauptet, zum Sex mit zweitjüngsten Sohn von Queen Elizabeth II. 93, gezwungen worden zu sein.
Der 60-Jährige beteuerte in einem Interview, Roberts niemals gesehen zu haben. Ein Foto, das Andrew mit dem Teenager zeigt, sei möglicherweise eine Fälschung.
Nun taucht ein Zeuge auf, der Prinz Andrew mit Virgina Robers auf der Insel von Jeffrey Epstein gesehen haben will. Auf dem Anwesen von Epstein soll der Unternehmer über Jahre Minderjährige missbraucht und an andere Männer vermittelt haben.
Steve Scully, 70, war gemäss der britischen Zeitung «The Sun» Epsteins Telefon- und Internetspezialist. An einem Samstag Anfang der 2000er sei er auf die private Karibikinsel Little Saint James gerufen worden, um ein Telefonproblem zu beheben.
Er habe Prinz Andrew von der Veranda aus etwa 15 Metern Entfernung mit einer jungen Blondine gesehen. Zunächst habe er gedacht: «Du meine Güte! Das britische Königshaus! Wahnsinn!»
Der Royal und die junge Frau, die mit einem Bikini bekleidet war, seien zunächst am Pool gelegen, seien dann aufgestanden. «Er griff ihr an den Po und so. Sie haben sich geküsst. Er rieb sich an ihr, betatschte sie», erzählt Scully. Das sei minutenlang gegangen. Der Prinz habe einen ganz aufgeregten Blick gehabt.
Später sei er dem Prinzen und der jungen Frau persönlich begegnet. «Ich begrüsste ihn mit ‹Eure Hoheit›. Er sagte aber, ich solle ihn einfach Andrew nennen.»
Im Verlauf des Gespräches, sei Scully dann Virgina Roberts aufgefallen. «In dem Moment hat es mich wie ein Blitz getroffen: Wie jung das Mädchen war! Sie stand wie ein Kind hinter ihrem Vater. Es war so offensichtlich, dass sie extrem jung war. Sie sagte kein Wort. Es störte mich. Ich dachte, dass das nicht angemessen ist.»
Der IT-Spezialist ist sich sicher, dass es sich bei der jungen Frau um Roberts gehandelt habe, er sei auch bereit unter Eid gegen Prinz Andrew auszusagen. «Er war mit Virginia dort. Da gibt es gar keine Frage.»
Der Vater von drei Kindern ist der erste Zeuge, der öffentlich bekundet, den britischen Prinzen gemeinsam mit Virginia Roberts auf der Karibikinsel gesehen zu haben. Roberts Anwalt David Boies bezeichnete seine Aussage als „sehr bedeutend“, bekräftigte noch einmal, Prinz Andrew habe seine Mandantin mehrfach belästigt.
Druck bekommt Andrew aber auch von offizieller Seite. Das FBI gab erst kürzlich in einer öffentlichen Meldung bekannt, dass der Adlige sein Versprechen, mit den Behörden zu kooperieren nicht einhalte.
Das FBI habe mehrmals die Anwälte des Prinzen kontaktiert. Eine Antwort blieb bis anhin aus. «Bis zum heutigen Zeitpunkt hat Prinz Andrew null Kooperationswillen gezeigt», sagte Berman gestern in einer Pressekonferenz vor der Villa von Jeffrey Eppstein in Manhattan.