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Der Popstar aus dem Ländler-Clan

Bei «TVOS»-Gewinner Remo Forrer daheim

Der erste eigene Song von «The Voice of Switzerland»-Sieger Remo Forrer ist eine eingängige Pop-Ballade. Dabei tönt es in seinem Elternhaus oft ganz anders.

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mit Familie: Mutter Elizabeth, Bruder Roger, Vater Peter

Kleines Paradies: Im Garten mit Blick auf den Säntis spielt Remo mit Hündchen Luis.

Fabienne Bühler

Dass man im 900-Seelen-Dorf Hemberg SG die Vögel pfeifen und die Bienen summen hört, liegt nicht nur am momentanen Lockdown. Hier herrscht auch sonst paradiesische Ruhe. Dass im schmucken Einfamilienhaus von Familie Forrer die Telefone kaum mehr stillstehen, ist allerdings neu. Auch wenn im Ort wohl keiner überrascht ist, dass der 18-jährige Remo in einem spektakulären Wohnzimmer-Final zum Sieger der Castingshow «The Voice of Switzerland» gekürt wurde.

Denn bei Forrers gibt Musik seit eh und je den Takt an, das ist hierzulande bekannt. Vater Peter, 52, spielt in verschiedenen Ländlerformationen Handorgel und Schwyzerörgeli, darunter auch eigene Kompositionen. Und auch der ältere Sohn Roger ist in der Umgebung als Handörgeler, Gitarrist, Kontrabassist und Ländlerkomponist bekannt. «Er hat mit seinen 23 Jahren bereits mehr Stücke geschrieben als ich», erzählt Peter Forrer stolz.

Ländlermusik ist ein Teil seines Lebens

Das grosse Hobby von Mutter Elisabeth, 49, ist Line-Dance. Kein Wunder also, dass die beiden Söhne die Musik sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen haben. «Wir wollten, dass sie mindestens ein Instrument ausprobieren. Aber gezwungen hätten wir sie nie zu etwas», sagt der Papa. Ein bisschen enttäuscht wäre er aber vermutlich schon gewesen, hätte einer der Buben überhaupt kein Interesse an Musik gehabt, gesteht er.

Remo spielte bereits als Knirps Handorgel. Dann entdeckte er das Klavier und vor allem seine unverwechselbare Stimme. Bald schon zog es ihn mehr und mehr in Richtung Pop-Musik. «Hier kann ich mich einfach
am besten ausdrücken», sagt er. Auch wenn er Ländlermusik nach wie vor mag und auch Vater und Bruder gern beim Musizieren zuhört. «Ich bin damit aufgewachsen, diese Klänge sind ein Teil meines Lebens.»

mit Familie: Mutter Elizabeth, Bruder Roger, Vater Peter

Familie Forrer auf ihrer Terrasse. Mama Elisabeth, die Söhne Roger und Remo, Papa Peter und Kater Billy.

Fabienne Bühler
Noah Veraguth schrieb seine erste Single

Bei «The Voice of Switzerland» überzeugte er mit Songs seiner Vorbilder Lewis Capaldi oder Harry Styles und sang mit seinem Coach, Pegasus-Frontmann Noah Veraguth, im Duett. Die Familie fieberte von Anfang an mit. «Als Mutter findest du immer, dein Sohn sei der Beste, deshalb war es anfangs schwierig, einzuschätzen, wie gut er wirklich ist», sagt Elisabeth Forrer und lacht. Remo hingegen sicherte sich vom ersten Tag an einen Favoritenplatz, nicht zuletzt dank einer beeindruckenden Souveränität. Woher er die mit seinen gerade mal 18 Jahren nimmt? Er zuckt die Schultern. «Ich mache halt einfach gern Musik.»

Die vergangenen Tage waren aufregend – auch wenn die meisten Interviews nach seinem Sieg per Telefon stattfanden. «Aber ich durfte in den Hitmill-Studios in Zürich meine erste Single aufnehmen. Auf dem Heimweg habe ich mir die fertige Version im Auto angehört. Das war unglaublich», schwärmt Remo. Der Song «Home» stammt aus der Feder von Noah Veraguth. «Ich bin sehr gespannt, wie er ankommt. Bis jetzt waren die Feedbacks super», so die frisch gekürte «Voice of Switzerland».

Bild 3+

«The Voice»-Coach Noah Veraguth (r.) schrieb für Remo seine erste Single «Home», jetzt im Handel.

ZVG

Was die Zukunft bringt, weiss Remo Forrer noch nicht. Klar ist nur: Im Sommer wird er seinen Lehrabschluss als Sportartikelverkäufer in der Tasche haben. «Dann sehen wir weiter. Mein allergrösster Traum ist es, irgendwann von meiner Musik leben zu können.» Egal, was kommt – die Unterstützung seiner Familie ist Remo sicher. Und wer weiss, vielleicht erfüllt sich Papa Peters Wunsch – und er tritt einmal mit seinen beiden Söhnen als Trio auf. Träumen darf man ja.

Familienbloggerin Sandra C.
Sandra CasaliniMehr erfahren
Von Sandra Casalini am 25. April 2020 - 18:09 Uhr