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Für Tiere in Not

Christa Seiler ist die Pferderetterin

Die Zürcherin Christa Seiler lebte mehr als 15 Jahre im Süden Portugals. Bis heute kehrt sie regelmässig zurück, um Tiere in Not zu retten.

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Christa Seiler Stocker, Swiss Mobile Vet Clinic, auf der Ranch in Portugal mit verletztem Pferde 'Pura Vida', Lagos Portugal, 27. Mai 2024

Christa Seiler kümmerte sich schon als kleines Mädchen um verletzte Vögel und Mäuse. Die Stute Angie hat sie in Portugal gerettet.

Fabienne Bühler

Christa Seiler (60) wischt sich eine Träne aus dem Gesicht. Der Anblick von Puravida schmerzt. Die Stute wurde geschlagen, misshandelt und hat Brandwunden. Mehrere Tage lag sie angekettet auf einer Strasse – eine Seite ihres Körpers ist aufgerissen. Vor fünf Tagen hat Christa Seiler das Tier mit der portugiesischen Feuerwehr gerettet und in ihre Auffangstation gebracht. «Wir wussten nicht, ob sie überlebt.» Inzwischen kann Puravida stehen und sogar laufen. Aber der Kopf ist gesenkt, die Angst vor Menschen geblieben.

15 Jahre lang lebte Seiler mit ihrem Mann, einem Schweizer Hotelier, und den drei Kindern in Portugal. Die anerkannte Reitlehrerin führte eine Reitschule in Silves im Süden des Landes. Immer wieder sah sie verletzte, ausgesetzte und misshandelte Tiere. «Ich merkte, wie sehr diese Tiere leiden, und musste etwas dagegen tun.» Sie begann, Pferde, Esel, Ziegen, Katzen und Hunde auf ihrem Hof aufzunehmen und sie aufzupäppeln.

Christa Seiler Stocker, Swiss Mobile Vet Clinic, auf der Ranch in Portugal mit verletztem Pferde 'Pura Vida', Lagos Portugal, 27. Mai 2024

Puravida kam mit schweren Verletzungen in die Auffangstation von Seiler.

Fabienne Bühler

Swiss Mobile Veterinary Clinic

2006 kehrt die Familie zurück nach Ottikon ZH. Doch bis heute reist Seiler mehrmals im Jahr in die Algarve. Oft dabei: die Swiss Mobile Veterinary Clinic. Die von ihr gegründete mobile Klinik mit freiwilligen Ärztinnen und Ärzten aus der Schweiz behandelt kostenlos Nutz- und Haustiere in Not. «Die Tiere sind weder geimpft noch entwurmt, unterernährt und bekommen nicht ausreichend Wasser», sagt Seiler.

Schwer misshandelte Pferde kauft die Tierschützerin den Besitzern manchmal ab. Nachdem sie mindestens zwei Jahre von ihr medizinisch gepflegt wurden, vermittelt Seiler die Tiere so oft wie möglich an Bekannte in der Schweiz und Deutschland. «Damit sie zur Ruhe kommen und einen würdigen Lebensplatz geniessen können.» Aber die meisten Pferde und Esel bleiben auf ihrem eigenen Land in Portugal, weil sie zu schwach für einen Transport sind. Puravida kann sich jetzt erholen. Danach will Christa Seiler das Pferd bei sich in der Schweiz aufnehmen.

SD
Silvana DegondaMehr erfahren
Von Silvana Degonda am 30. Juni 2024 - 12:00 Uhr