Der Präsident des FC Sion, Christian Constantin (65), konnte den italienischen Profifussballer Mario Balotelli (32) als neuen Spieler verpflichten. Der italienische Star-Stürmer hat nun also von der türkischen Liga ins Wallis gewechselt und will auch gleich seinen offiziellen Wohnsitz in die Schweiz zügeln.
Bei diesem spektakulären Transfer war es wohl aber nicht nur der Wunsch eines Klubwechsels oder etwa das Geld, das den berühmten Italiener ins Wallis lockte. An der Pressekonferenz des FC Sion am Donnerstag entlarvte sich Mario Balotelli nämlich auch als grosser Schweiz-Fan.
Diese Sympathie hat diverse Gründe: Einerseits sei die Schweiz «wunderschön», schwärmte Balotelli vor den Medien. Andererseits ist sich der Sportler, der in der Vergangenheit oft als Bad Boy abgestempelt wurde, sicher: «Die Schweiz ist ein Land, in dem man Leute leben lässt.» Ob Schweizerinnen und Schweizer derart diskret sind, wie ihnen der Ruf vorauseilt, wird der Superstar in den nächsten Tagen und Wochen erfahren.
Der wohl triftigste Grund, weshalb sich der 32-Jährige auf seine neue Heimat freut, ist die Nähe zur Familie: «Mein Sohn lebt in Zürich», verriet Mario Balotelli. Nur knapp drei Autofahrstunden entfernt, liegt das Stade de Tourbillon – sein neuer Arbeitsort – vom Wohnort seines fünfjährigen Sohnes Lion entfernt. Der Kicker hat ebenfalls eine etwas ältere Tochter namens Lia aus einer anderen Beziehung.
Im Wallis wird ihm wohl zudem auch ein glamouröses Zuhause bereitgestellt: Sein neuer Chef Christian Constantin ist schliesslich bekannt als Walliser Immobilienkönig. Er ist der Architekt und Besitzer so mancher Luxus-Unterkunft, in die der neue Promi-Spieler einquartiert werden könnte.
Trotz all der Vorzüge, die ein internationaler Torschützenkönig offeriert bekommt, gibt es für den Sportler dennoch eine unüberwindbare Challenge: Der bevorstehende Walliser Winter. Sein Landsmann und heutiger Cheftrainer des FC Valenzia, Gennaro Gattuso, der den FC Sion vor Jahren trainierte, habe ihn vor der hiesigen Kälte gewarnt: «Der Winter wird kalt, sagte er mir. Aber mach die Erfahrung, meinte er mir gegenüber», gab Mario Balotelli am Donnerstag das Gespräch wieder.
Wer weiss, vielleicht wird der vom warmen Süden verwöhnte Balotelli am Ende gar positiv überrascht. Nobelorte wie Verbier, Crans-Montana oder etwa Zermatt begeistern immerhin Winter für Winter Jetsetter aus der ganzen Welt.
Das Wallis bietet zudem ausserhalb der kalten Tage auch einen Hauch Italianità: Einerseits grenzt der Kanton direkt an Balotellis Heimatland. Andererseits werden im Wallis ein Drittel aller Schweizer Weine produziert.
Sollte Balotelli aber dennoch das Fernweh packen, wird der Multimillionär wohl kaum zögern, am Flughafen in Sion einen Privatjet zu chartern. Am Walliser Regionalflughafen ist dies – trotz Klimakrise – schliesslich Gang und Gäbe: 2021 wurden in Sitten 6500 Starts und Landungen von Business-Jets gezählt; es ist ein Rekord an dortigen Flugbewegungen.
Christian Constantin kann dabei nur hoffen, dass sein neuer, teurer Zuwachs im Privatjet nicht gleich ganz die Flucht ergreift – so, wie er es vor wenigen Tagen machte, als er in der Türkei in eine Pilatus-Maschine stieg, um dem Club Adana Demirspo für immer «Adieu» zu sagen.