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  4. Roger Federer gibt nach langer Verletzungspause sein Comeback – aus diesen Gründen lieben wir ihn
Endlich ist er wieder da!

Die Magie des Roger Federer

Er ist zurück! 405 Tage nach seinem letzten Tennismatch verzückt uns Roger Federer wieder mit seinem Spiel. Seit 20 Jahren begleitet er uns und wir ihn – und auch mit bald 40 haben wir immer noch nicht genug vom Maestro. Here's why.

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DOHA, QATAR - MARCH 10: Roger Federer of Switzerland celebrates winning his match against Dan Evans of Great Britain on Day 3 of the Qatar ExxonMobil Open at Khalifa International Tennis and Squash Complex on March 10, 2021 in Doha, Qatar. (Photo by Mohamed Farag/Getty Images)

Da lacht er wieder! Seinen ersten Match nach einer über ein Jahr lang dauernden Verletzungspause gewinnt Roger Federer in Doha.

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1. Er inspiriert zu Poesie

Es passiert nur den wirklich grossen Sportlern, dass ihre Pässe, Schläge oder Kunsttücke nicht blosse Bewunderung hervorrufen. Sondern diese Leistungen fast schon poetisch umschrieben werden. Bei Federer ist das Standard. «Er bewegt sich wie ein Flüstern und vollstreckt wie eine Abrissbirne. Es ist schlicht unmöglich zu erklären, wie er das tut, was er tut», sagt etwa Trainer-Legende Nick Bolletieri. Und US-Autor David Foster Wallace schreibt in seinem berühmten Essay: «Die metaphysische Erklärung für seinen Aufstieg an die Weltspitze lautet, dass Roger Federer einer dieser seltenen, übernatürlichen Athleten ist, für die, zumindest teilweise, bestimmte physikalische Gesetze nicht gelten.» Sportschauen ist langweilig? Think again.

2. Zückerchen aus seinem Leben

Wie ein Hund nach Leckerli lechzen wir nach kleinen Bites aus seinem Familienleben. Zwar ist Federer einerseits wahnsinnig strikt beim Schutz seiner Privatsphäre – sein Umfeld würde nie über etwas Privates wie Ferien plaudern. Doch er selber gibt bei Interviews immer mal wieder kleine Details aus dem Leben mit seinen vier Kindern preis. Und so simpel diese auch sind – dass er gerne das Haus selbst vorbereitet, wenn Freunde zum Essen kommen oder dass Leo in den Ferien schon Skirennen gewonnen hat – irgendwie machen uns diese Infos happy. So sind wir nämlich alle ein bisschen Federer. 

 

La mère, l'épouse et les quatre enfants de Roger Federer à Wimbledon en 2019.

Die vier Kinder Myla, Charlene, Leo und Lenny sitzen an Turnieren immer mal wieder auf der Tribüne. So verfolgt der Zuschauer mit Federers Karriere auch immer ein bisschen das Aufwachsen seines Nachwuchses.

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3. Keine Skandale weit und breit

Zugegeben, nicht alle würden diesen Punkt in einer positiven Liste aufnehmen. Es gäbe hierfür nämlich auch ein negatives Wort: langweilig. Aber irgendwie ist es eben schon bewundernswert, wie man als Weltstar schlicht ohne Skandale auskommt. Dass Federer immer noch mit seiner Jugendliebe Mirka zusammen ist und auch bei jeder Gelegenheit betont, wie wichtig sie für ihn ist, zielt schon sehr direkt auf unsere romantische Seite. Es gibt keine Affären, keine Shitstorms, kaum Aufreger bei Federer. Einerseits, weil das wohl wirklich seine Art ist. Und anderseits, weil er sich auch strikt nicht zu Dingen äussert, bei denen er polarisieren könnte, politische Themen zum Beispiel. Das kann auch eine verpasste Chance sein – aber sein makelloses Image bleibt so bestehen.

4. Wie kann man nur so spielen?

Wenn Federer spielt, schauen auch Menschen zu, die sich gar nicht für Sport interessieren. Diese Eleganz! Diese Leichtigkeit! Dieser Aufschlag! Diese Vorhand! Seine Vielfalt ist auf dem Platz Trumpf, und manchmal schickt er den Ball mit seiner grössten Waffe, seiner Vorhand, in verrückten Winkeln über den Platz. Und es staunen eben auch jene, die selber richtig gut spielen können. «Roger kann Schläge produzieren, die als illegal erklärt werden sollten», sagt etwa die ehemalige Tennisspielerin Tracy Austin. 

 

INDIAN WELLS, CALIFORNIA - MARCH 10: Roger Federer of Switzerland plays a forehand against Peter Gojowczyk of Germany during their men's singles second round match on Day 7 of the BNP Paribas Open at the Indian Wells Tennis Garden on March 10, 2019 in Indian Wells, California. (Photo by Yong Teck Lim/Getty Images)

Diese Ästhetik! Federer beim Spielen zuzuschauen ist einfach schön. Punkt. Hier in Action 2019 in Indian Wells.

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5. Er ist einer von uns

Federer versucht nicht, etwas zu verstecken. Übermannen ihn nach einem Sieg die Emotionen, weint er. Er macht Witze, wenns geht, hat auch mal einen Lachanfall. Hat man mit ihm ein Interview, plaudert er, ohne dass er bei jedem Satz gross abwägt. Mit seinen Kindern geht er auf die Basler Herbstmesse, picknickt in Lenzerheide am See, geht wandern, macht mit der Familie Campingferien. Gut, seine Häuser sind ein wenig spektakulärer als unsere. Irgendwo müssen die gut 400 Millionen Franken Vermögen ja hin. Doch ansonsten ist er tatsächlich einfach ziemlich normal.

6. Gesundes Selbstbewusstsein

Rogers gutschweizerische Bescheidenheit verschwindet, wenns um den Sport geht. Zu Recht natürlich, ist er doch für viele der GOAT, also der Greatest of all times. Da wäre Zurückhaltung fehl am Platz. Es ist aber immer auch erfrischend, wie er selbstüberzeugt, selbstbewusst und direkt auftritt, wenn er über seine eigene Leistung spricht. Natürlich begegnet er den Gegnern auch immer mit Respekt. Doch er weiss, dass er der Beste ist – und versteckt das auch nicht. 

CAPE TOWN, SOUTH AFRICA - FEBRUARY 07: Trevor Noah and Rafael Nadal of Spain during the Match in Africa between Roger Federer and Rafael Nadal at Cape Town Stadium on February 07, 2020 in Cape Town, South Africa. (Photo by Ashley Vlotman/Gallo Images/Getty Images)

Federer 2020 mit Comedian und Talkshow-Host Trevor Noah am Match for Africa. Er schwärmt heute noch von davon, wie er durchs Tennis über seine Foundation Gutes tun kann.

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7. Er will doch nur spielen

Ungefähr seit Ende Zwanzig – also seit zehn Jahren! – muss Roger Fragen zu seinem Rücktritt beantworten. Dabei wiederholt er immer wieder, dass er so lange spiele, wie er Freude am Tennis habe. 2012 sagte er dazu: «Einige Leute verstehen leider nicht, dass es okay ist, einfach Tennis zu spielen und das zu geniessen. Sie denken, dass man immer alles gewinnen muss, dass es immer eine Erfolgsstory sein muss, und wenn das nicht der Fall ist, dass es keinen Sinn habe. Vielleicht muss man wieder zurückgehen und sich fragen, weshalb ich mit Tennis angefangen habe? Weil ich es einfach mag!» Ein andermal sagte er, dass er nicht spiele, um Journalisten etwas zu beweisen. Sondern für sich selbst, für die Fans, um Leute glücklich zu machen. Das tun, was einem Freude bereitet – ist dies nicht einfach die simpelste, beste Message, die Roger uns mitgeben kann? 

Von EB am 11. März 2021 - 14:00 Uhr