Was ist Ihr Traum?
Ich habe keinen spezifischen Plan für meine Zukunft im Kopf, nur gewisse Motive. Ich würde es zum Beispiel lieben, wenn eine Elster bei mir wäre und ab und zu auf meiner Schulter landen würde. Ich sehe auch eine grosse Holzküche mit riesigen hängenden Töpfen und Kellen und vielleicht einen Hund, Oliven und Sonnenblumenkerne.
Worauf sind Sie stolz?
Ich kann einen super Eintopf zubereiten. Er wird besser, je mehr man davon kocht. Am liebsten mit Sauerkraut und Bohnen. Und natürlich braucht das Zeit. Alles in einen Topf, dazu ein schönes Musikalbum, ein Glas Wein.
Was motiviert Sie?
Der erste Kaffee, wenn ich aufwache. Ich habe eine Tasse aus Ton, ohne Henkel, die ich sehr mag. Aus der trinke ich ihn am liebsten. Ich glaube, sie ist mein wertvollster Besitz. Die Menge, die eine kleine Bialetti-Kaffeekanne kocht, passt ganz genau in die Tasse. Wo die Tasse ist, bin ich daheim.
Was bremst Sie aus?
Wenn ich mir die Weltlage vor Augen führe, überkommt mich schon oft eine gewisse Hoffnungslosigkeit und Lähmung. Das geht wohl den meisten Menschen so. Ich finde es aber trotzdem immer wieder erstaunlich, wie viel der Mensch verdrängen kann.
Was bereuen Sie?
Meine Zwillingsschwester hat nach der Matura noch Schreinerin gelernt. Das finde ich schon super. Etwas mit den Händen machen. Das hätte mir bestimmt auch gutgetan. Ich sähe mich eigentlich auch an einem Keramikrad – jetzt, wo ich mir das so überlege, stundenlang töpfern, umringt von riesigen Regalen, das wäre schon fein. Natürlich ist das eine romantisierte Vorstellung, ohne Leistungsdruck.
Was macht Sie aussergewöhnlich?
Ich bin grösser als die meisten Menschen. Ich hasse Süsses, am meisten Kuchen, und liebe es abzuwaschen. Und obwohl ich Höhenangst habe, kann ich einen Rückwärtssalto vom Dreimeterbrett. Der Salto kam, als ich zehn war. Das verlernt man nicht. Die Höhenangst kam erst mit der Pubertät. Gut für mich.
Der Film «Landesverräter» des Schwyzer Regisseurs Michael Krummenacher basiert auf der wahren Geschichte von Ernst Schrämli, der im Zweiten Weltkrieg als erster Schweizer wegen Landesverrat zum Tod verurteilt wurde. Ab 24. Oktober im Kino.