Als sich Dominique Rinderknecht, 31, und Tamara «Tamy» Glauser, 35, im Herbst 2016 als Liebespaar outen, flippen die Schweizer Medien aus. Rinderknecht, die sechs Jahre mit Freund Goek zusammen war, und Tamy, die mysteriöse Androgyne. «Ja, wir sind es bitzeli verliebt», sagten die beiden Frauen, die fortan den Namen Tamynique trugen, damals in einem Videostatement. Eine Miss und ein Model.
Ihre Liebe zelebrieren die beiden schliesslich auch in der Schweizer Illustrierten, als sie im Frühjahr 2017 New York besuchen. Weil Tamy damals von Fashion Week zu Fashion Week tourt, ist Dominique ihr einfach in den Big Apple nachgereist.
Beim gemeinsamen Interview können die beiden ihre Hände nicht voneinander lassen. Verraten, welche Kosenamen sie sich gegenseitig gegeben haben. «Wiisse Tiger» nennt Tamy ihr Liebste, Dominique spricht einfach von «es Tämsi», wenn sie ihre Freundin meint. Und das Model gesteht damals: «Als ich Domi kennenlernte, hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, dass mir etwas richtig Gutes begegnet ist.»
2018 stehen beide in der «Arena» des Schweizer Fernsehens mit Leidenschaft für die Homo-Ehe ein. Auf die Aussage, Kinder bräuchten, um sich gut zu entwickeln, sowohl Vater als auch Mutter, erwidert Rinderknecht schlagfertig: Wichtig sei es in erster Linie, dass das Kind geliebt werde. «Ich würde die Rolle des Papas voll ausfüllen.»
Und auch das Argument, nur ein Mann und eine Frau könnten ein Kind machen, darum seien gleichgeschlechtliche Eltern unnatürlich, entkräftete Glauser mit dem Einwand, dass die Gesellschaft ohnehin von der Natürlichkeit weggekommen sei: «Sogar mein Mittagessen war unnatürlich.»
Aufsehen erregen Rinderknecht und Glauser auch mit einer ungewöhnlichen Aktion für die «Ehe für alle» im vergangenen Jahr. Da absolvieren sie eine 24-Stunden-Kampagne für LGBTQ-Rechte – im Schaufenster eines Berner Möbelgeschäfts.
24 Stunden harrt das Paar dort aus. Mit dabei: ihre beiden Hunde Yumi und Muffin. Der Aufenthalt des lesbischen Paars wird dabei zudem in einem Livestream übertragen. «Natürlich ist es ein krasser Einblick in unsere Privatsphäre», sagt Rinderknecht. «Wir nehmen das jedoch in Kauf, weil uns das Thema so wichtig ist.»
Nun also das Liebes-Aus bei dem prominentesten Schweizer Lesben-Paar. Doch beide versichern, dass sich ihre Wege nicht ganz trennen werden. Keine Spur von Traurigkeit oder Wut – ganz im Gegenteil.
Rinderknecht und Glauser stossen sogar auf ihre Trennung an. Als DJ wollen sie auch in Zukunft weiter gemeinsam auflegen. Und auch Neues planen Tamynique bereits, halten sich jedoch noch zurück, diesen Schleier zu lüften. Man darf also gespannt sein. Für ungewöhnliche Aktionen ist dieses aussergewöhnliche Paar schon immer zu haben gewesen.