Es schien alles möglich für Gjon Muharremaj alias Gjon's Tears am diesjährigen ESC-Finale. Seit Wochen wurde der 22-Jährige als Anwärter für den Sieg gehandelt. Bei den Wettbüros lag er nach dem Halbfinale auf Platz vier, hinter Italien, Frankreich und Malta.
Gereicht hat es dem Freiburger mit seiner melancholischen Ballade «Tout l'univers» schliesslich mit 432 Punkten sogar auf Platz drei. Wobei er nach der ersten Hälfte der Punktevergabe noch in Führung lag: Bei der Jury-Wertung aus den einzelnen Ländern, die 50 Prozent der Punkte ausmachen, erhielt Gion's Tears 267 Punkte, vor Frankreich mit 248 Punkten und Malta mit 208 Punkten.
Die Publikum-Wertung aber veränderte nochmals alles und zuletzt stand die Rock-Band Måneskin aus Italien mit 524 Punkten zuoberst, vor Frankreich mit 499 Punkten.
Mit dem dritten Platz erzielte Gjon's Tears für die Schweiz das beste Restultat seit 1993. Damals erreichte Annie Cotton mit «Moi, tout simplement» in Irland ebenfalls den dritten Platz.
In den letzten zehn Jahren schafften nur Anna Rossinelli im Jahr 2011, Sebalter 2014 und Luca Hänni 2019 den Sprung ins Finale. Letzterer belegte vor zwei Jahren in Israel mit «She got me» den vierten Schlussrang.
Zuoberst auf dem Treppchen stand die Schweiz erst zweimal. 1988 heimste die Kanadierin Céline Dion, 53, mit dem Song «Ne partez pas sans moi» für uns den Sieg ein, 1956 gewann Lys Assia, †94, mit dem Titel «Refrain».