In der Zürcher Gemeinde Küsnacht fand Tina Turner (†83) endlich das Daheim, das sie sich immer gewünscht hatte. In Küsnacht konnte sie glücklich und in Ruhe leben, gemeinsam mit Ehemann Erwin Bach (67) ihren Lebensabend verbringen und nicht der Superstar Tina Turner sein, sondern die bodenständige Nachbarin Tina, die auch mal selbst in den Dorfladen ging, um einzukaufen.
Jetzt mussten Küsnacht und die Welt Abschied von dieser Ausnahmefrau nehmen, die am Mittwoch, 24. Mai, auf ihrem Zürcher Anwesen verstarb. Seitdem ist das Tor zu ihrer Villa eine Art Pilgerort geworden für alle, die der Rock-Sängerin die letzte Ehre erweisen wollen. Es werden Blumen niedergelegt, Kerzen angezündet.
Plötzlich ist in Küsnacht Weihnachten
Die Gemeinde selbst hat sich jetzt aber noch etwas anderes ausgedacht, um Tina Turner die letzte grosse Ehre zu erweisen. 2014 hatte die Gemeinde an der Goldküste Probleme, eine passende Weihnachtsbeleuchtung zu besorgen. Eine Angelegenheit, die Tina Turner sofort in die eigenen Hände nahm und Küsnacht kurzerhand eine Weihnachtsbeleuchtung im Wert von 250'000 Franken zur Verfügung stellte.
Doch anstatt ein grosses Tamtam daraus zu machen, ging es der Rocklegende nicht darum, für diese grosszügige Geste die Lorbeeren zu erhalten. Alles, was die Sängerin wollte war, dass Küsnacht in weihnachtlichem Glanz erstrahlen kann und die Menschen sich an den Lichtern erfreuen.
Und genau das macht Küsnacht nun, um sich somit bei Tina Turner zu bedanken. So erstrahlt die Seegemeinde plötzlich in weihnachtlichem Glanz – mitten im Frühling. Die «Golden Twigs», wie die 80 Kränze aus geflochtenen Zweigen auch genannt werden, sind nach Tina Turners James Bond Hit «Goldeneye» aus dem Jahr 1995 benannt, bestehen aus vielen kleinen LED-Lichtern und verbrauchen sogar wenig Strom – nur 3'500 Watt, «etwa so viel wie zwei Haartrockner», verrät ein Gemeindemitglied laut «Bild».
So erstrahlten gestern Abend die «Golden Twigs» in Küsnacht ausserhalb ihrer üblichen Saison und liessen die Gemeinde so schön und hell erstrahlen, wie Tina Turner den Musikhimmel.