Eine berühmte Sängerin, ein modischer Kaffee und ein persönlicher Stern: Diese Dreifaltigkeit gibts nur in Basel. Wir treffen Nubya (49) am Spalenberg im Herzen von Basel, trinken vor dem Concept-Store Joyne mit eigenem Café eben denselbigen und schauen zu Boden. Denn hier, auf dem Basler Walk of Fame, hat die R’n’B-, Jazz- und Soulsängerin ihren eigenen Stern, in Stein gemeisselt. Am Spalenberg sind wichtige Personen aus der Region mit einer Tafel verewigt. 2022 wurde Nubya eine sogenannte «Ehrespalebärglemere». «Diese Auszeichnung hat mich sehr gefreut. Ich bin aus allen Wolken gefallen, als mir mitgeteilt wurde, dass ich diese Würdigung erhalte. Was für eine Ehre!», erinnert sich Nubya.
Wenn sie möchte, dann könnte Nubya mit ihrer grossartigen Stimme die ersten Zeilen des Songs «Haus am See» des deutschen Hip-Hoppers Peter Fox zum Besten geben: «Hier bin ich geboren und laufe durch die Strassen. Kenn die Gesichter, jedes Haus und jeden Laden ...» Denn diese Zeilen passen zu ihr und zu Basel wie der Zuckerguss auf die Läckerli. Man kennt sie. Und sie kennt die Stadt und ihre Menschen. Deshalb immer wieder, mal rechts, mal links, ein charmantes «Guete Daag» von Nubya. «Wir erleben es gerade: diese Herzlichkeit. Basel ist nicht anonym. Die Atmosphäre ist sehr familiär», sagt sie.
«Basel ist meine Heimat. Hier bin ich geboren und habe den grössten Teil meines Lebens verbracht.» Einen Katzensprung weiter liegt eine von Nubyas Lieblingsboutiquen – Hot Lemon. «Die meisten meiner Kleider, die ich bei TV-Shows oder auf der Bühne trage, habe ich hier gekauft», erzählt sie.
Nubyas Highlight liegt an der Spitalgasse 18. Es ist ein Kunstmuseum: die Kulturstiftung Basel H. Geiger, gegründet von Sibylle Piermattei-Geiger (1930– 2020). 2004 erbte diese ein Vermögen – nach dem Verkauf der von ihrem Grossvater gegründeten Firma Gaba an die Colgate-Palmolive-Gruppe. 2018 ruft sie die Kulturstiftung ins Leben. «Kunst ist hier für alle zugänglich und gratis. Ich schaue mir jede Ausstellung an», sagt Nubya. Im Gästebuch gibts auch eine Widmung von Emil und seiner Frau Niccel. Das Paar würdigt den Direktor der Kulturstiftung, Raphael Suter: «Du bist wie ein Märchen, das Märchen von Basel.»
Nubya kam in Basel auf die Welt. Doch kaum geboren, ziehen ihre Eltern – sie ist die Tochter einer Schweizerin und eines Nigerianers – nach Nigeria, um zwei Jahre später wieder nach Basel zurückzukehren. Dann: Matura im Gymnasium am Münsterplatz, Jazzstudium in New York, Wirtschaftsstudium in Basel. «Ich habe es nach sieben Semestern abgebrochen, weil mir die Musik dazwischengekommen ist. Das war aber richtig.» Stimmt. Aus der Hobby-Musikerin wird ein Profi. Sie ist Background-Sängerin bei Céline Dion, singt 1999 im Vorprogramm von Whitney Houston im Hallenstadion, geht 2019 mit dem Circus Knie auf die 100-Jahre-Jubiläums-Tour und hat bereits fünf Alben herausgegeben.
Und natürlich ist da auch immer wieder die Bühne. Ihr nächster Auftritt ist am 11. August – am Floss Festival in Basel. Dort wird sie auch ihre neue Single «Not My Problem» vorstellen. Ihr neues Album «Coming Home» erscheint diesen Herbst. Danach geht Nubya auf Schweizer Tournee. Der perfekte Abschluss von Nubyas «Tour de Bâle» ist auch der perfekte Ort für ein Rendez-vous. Der Margarethenhügel in Binningen, eine Idee von Basel entfernt. Hier findet man einen idyllischen Bauernhof und den «Schällenursli», eine Besenbeiz.
Doch es gibt noch einen knallroten Grund mehr, warum Nubyas Herz an Basel hängt. 2018 heiratet sie den Bankier und Präsidenten der FDP Basel-Stadt, Johannes Barth (53). «Ich wohnte in Zürich, als wir uns kennenlernten. Als wir dann zusammenziehen wollten, war für mich schnell klar, ich komme zurück nach Basel», erzählt Nubya. Das Paar wohnt heute mitten in der Stadt, zusammen mit zwei Katzen. «Obwohl mein Mann und ich sehr gern unterwegs sind, ist Basel ein sehr schöner Ort, um heimzukommen. Ich kann mir vorstellen, hier alt zu werden.»