Mit doppelter Wucht trifft im März der Corona-Lockdown Sarah-Jane, 34. Die Baselbieter Schlagersängerin darf weder auf der Bühne stehen und singen noch in ihrem erlernten Beruf als Coiffeuse Haare schneiden. Konzertveranstalter canceln ihre Auftritte, sie selbst muss alle Kundentermine absagen. «Das war wie zwei Schläge auf einmal ins Gesicht.» Für sie stellt sich von heute auf morgen die Frage: Wie verdiene ich meine Brötchen? Zu ihrem Mann sagt die Sängerin mit Galgenhumor: «Jetzt essen wir nur noch Chlöpfer.»
Da Sarah-Jane vor ihrer Hochzeit im Jahr 2018 eine GmbH gründete, hat sie als Angestellte ihres Coiffeursalons Anspruch auf Hilfsgelder des Bundes, die sie bis jetzt erhält. «Dafür bin ich sehr dankbar.» Inzwischen darf sie wieder zu Föhn und Schere greifen, auch wenn das Arbeiten mit Maske für sie als Asthmatikerin nicht einfach ist. «Die erste Woche drehte ich im roten Bereich, hatte oft Kopfweh.» Momentan ist Sarah-Jane dabei, sich ein drittes Standbein zu erarbeiten: Sie und ihre Mutter nähen in einem kleinen Atelier Hundebettchen und -taschen. Auch Singen wird sie nach langer Pause wieder: und zwar am 26. September, ihrem 35. Geburtstag.
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