Der Gang über eine Hängebrücke ist ein grossartiges Erlebnis. Manchmal schwankt die Brücke ein bisschen, und nicht alle können in die Tiefe schauen. Doch das spielt auch gar keine Rolle, denn der Blick in den Himmel, in die Berge oder zum anderen Ende sind atemberaubend genug. Die teilweise spektakulären Konstruktionen machen jede Wanderung zum Erlebnis für die ganze Familie. Und oft verkürzen und vereinfachen sie den Weg, da man Schluchten und Senken bequem überqueren kann, statt hinunter- und wieder hinaufmarschieren zu müssen.
Ob Stahlseile oder Holzplanken – Hängebrücken sind kunstvolle Bauwerke
Das Wallis hat bereits 2005 einen Meilenstein im Hängebrückenbau gesetzt: 2002 wurde im Rahmen des Uno-Jahres der Berge mit dem Königreich Bhutan im Himalaja abgemacht, dass bhutanische Spezialisten mithelfen, eine Hängebrücke über den Illgraben im Pfynwald zu bauen. Die 134 Meter lange Bhutanbrücke wurde dann gemeinsam gebaut und eröffnet. Heute gibt es 19 dieser spektakulären Bauwerke im ganzen Kanton. Auch solche mit Rekordmassen. So ist die Charles-Kuonen-Hängebrücke in Randa mit ihren 494 Metern die längste Fussgängerhängebrücke in den Alpen und in Europa. Sie befindet sich auf dem Europaweg, der in zwei Tagesetappen zwischen Grächen und Zermatt absolviert werden kann. Auf der anderen Seite des Rhonetals im Aletschgebiet verbindet die Aletschbrücke die Schlucht der Massa. Sie ist einer der Höhepunkte der rund fünfstündigen Wanderung zwischen der Belalp und der Riederalp. Von der Brücke aus hat man freien Blick auf die Gletscherzunge des Grossen Aletschgletschers. Die Gemeinden Bellwald und Fieschertal ihrerseits werden durch die Aspi-Titter-Hängebrücke verbunden, die den Weisswasser-Bach überquert.
Hängebrücken sind spektakulär und machen Wanderwege kürzer und bequemer
Gletschersicht gibts auch auf der Hängebrücke von Corbassière, die über die Moräne des gleichnamigen Gletschers führt. Sie bietet einen herrlichen Ausblick auf Felsen und Eis und verbindet die Hütten von Brunet und Panossière. Bergwanderer schätzen sie deshalb sehr.
Sowohl in Crans-Montana, bei Saillon als auch bei Savièse ermöglichen Hängebrücken das Wandern entlang der Suonen, die dort in den Fels gebaut sind. Und die Hängebrücke über den Weiler Ossona unterhalb von St-Martin auf dem Weg von Les Prixes nach La Luette erlaubt den schönsten Blick auf die berühmten Pyramiden von Euseigne.
Eine der höchsten Hängebrücken Europas ist die Brücke Niouc im Val d’Anniviers. Als Wasserleitung erbaut, nutzen Mutige sie heute fürs Bungee-Jumping. Für fünf Franken und mit viel Kühnheit kann man sie überqueren.
Eine der höchsten Hängebrücken Europas ist die Brücke Niouc im Val d’Anniviers. Als Wasserleitung erbaut, nutzen Mutige sie heute fürs Bungee-Jumping. Für fünf Franken und mit viel Kühnheit kann man sie überqueren.
Bei Arolla hat die 2017 erstellte Monta-Brücke ein Problem gelöst: Die Verbindung von La Monta nach Arolla überquert den Fluss Borgne im Val d’Hérens. Sie hat eine Holzbrücke ersetzt, die jedes Jahr durch Überschwemmungen weggespült worden war. Auch die Brücke Belle-Etoile über den Wildbach Sauflaz auf der Route der Dents du Midi schützt den Übergang vor Überschwemmungen. Nichts für Menschen mit Höhenangst sind hingegen die Hängebrücken auf dem Erlebnisweg Saas-Almagell, sie lassen auf der Tour rund um das Almagellerhorn für einen Moment den Atem stocken. Hier wird gewarnt: für Hunde nicht geeignet.