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Nach Attacken gegen Vera Dillier

Auch diese Stars ernten Shitstorm wegen Pelz

Weil Lena Gercke auf einem Instagram-Foto einen Pelzkragen trägt, wird sie von ihren Followern beschimpft. Sie ist nicht die einzige, die sich mit Kritik auseinander setzen muss. Dabei belegen aktuelle Zahlen: Pelz ist so in wie schon seit Jahren nicht mehr. 

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Bella Hadid, Justin Bieber, oder Cathy Hummels - sie alle mussten schon viel einstecken, weil sie auf ihren Social-Media-Kanälen Fotos von sich in Pelz posteten. Aktuell musste Vera Dillier einen Shitstorm über sich ergehen lassen. Oder kürzlich auch «GNTM»-Gewinnerin Lena Gercke, 28. Auf Instagram postete sie ein Selfie mit einer Freundin. Beide tragen darauf Jacken mit Pelzbesatz an der Kapuze. 


Sie schreibt zwar dazu den Hashtag #fakefur - also kein Echtpelz -, doch ihre Fans wollen ihr nicht recht glauben. «Hätte nicht gedacht, dass du Pelz trägst! Ich mochte dich sehr! Aber nun bist du mir unsympathisch geworden», schreibt ein User. Die Kommentatoren wollen nämlich die Marke erkannt haben. Woolrich. Und die sind bekannt für ihre Kleidung mit Verzierungen aus Tierprodukten.

Auf der Webseite des Unternehmens kann man nachlesen, dass für die Mäntel vor allem Fell von Waschbären und Koyoten verwendet werden. Woolrich schreibt, dass bei der Zucht der Tiere strenge Auflagen gelten, die alle eingehalten würden. Und: Bei Woolrich könne man die meistverkauften Parkas auch mit falschem Pelz haben. Ob es sich bei Lenas Jacke also um echten oder falschen Pelz handelt ist nicht klar. 

«Echtpelz? Einfach nur grausam!»

Ähnlich ging es auch Sarah Lombardi, 24. Die Sängerin trug auf einem Bild eine Jacke mit Pelzverzierung. Im Gegensatz zu Gercke ist hier aber klar: Es handelt sich um Echtpelz. Das Unternehmen, das die Jacke gesponsert hat, bestätigt das in den Kommentaren. 

Sarahs Follower können die Begeisterung nicht teilen. «Echt ekelhaft! Menschen, die sowas produzieren, verkaufen und mit Stolz tragen sind für mich herzlose Tierquäler!», schreibt ein User. «Echtpelz? Einfach nur grausam! Denk doch mal nach. Lösch den Post und schick die Jacke zurück», findet ein anderer. 


Auch Herzogin Kate, 35, stand in der Kritik: Grund war ihr Pelz-Hut, den sie an ihrem Geburtstag trug. Die Gemahlin von Prinz William ist sonst in Bezug auf ihre Kleidung so bedacht, kauft bei lokalen Designern und verwendet alles gerne mehrmals. Und jetzt trägt sie Pelz? 

Doch wie die «Daily Mail» berichtet, hat sich Kate bei der Hut-Wahl sogar sehr viel überlegt. Der Pelz stammt von einem Baby-Alpaka aus den peruanischen Anden, das eines natürlichen Todes gestorben ist. Die Tiere leben auf über 3500 Meter Höhe in eisiger Kälte und nicht alle überleben diese Temperaturen im Winter. Ein lokaler Designer sammelt die Tiere ein und verarbeitet die Pelze zu Kleidungsstücken. Das britische Modelabel Lock & Co. verkauft die Mütze für umgerechnet 400 Franken. 

Pelz an Jacke & Kapuze bei Lena Gercke & Sarah Lombardi
Instagram

Die «Mail» schreibt von einer «ethischen Möglichkeit Pelz zu tragen». Gibt es das überhaupt? Auf Social Media wird oft nur schwarz-weiss gezeichnet. Wer Pelz trägt, ist ein Tierhasser. Punkt. Woher das Fell stammt oder unter welchen Bedingungen es produziert wurde, ist weitgehend egal.

Schweizer Modehäuser verzichten auf Pelz

Tierschützer sind häufig im Recht. Vor allem wenn es sich um Pelze aus China handelt. Dort werden Marderhunde, Nerze und Füchse alles andere als artgerecht gehalten und brutal getötet. Doch das Problem mit der Tierhaltung lässt sich nicht einfach nach Asien abschieben. Derweil schockiert ein Video der Tierschutzorganisation One Voice. Sie filmte heimlich eine Nerzfarm in Frankreich. Die Tiere müssen dort unter haarsträubenden Bedingungen leben - in engen Käfigen, wo sich der Kot anhäuft.

Von solchen Zuständen distanzieren sich natürlich die grossen Modelabels, versichern, dass ihr Pelz aus artgerechter Haltung stammt. Doch ob das immer gewährleistet werden kann? Um auf Nummer sicher zu gehen, verzichtet beispielsweise Globus ab Herbst 2017 konsequent auf den Pelzverkauf. Denn: «Pelztiere aus einer Zucht leben nie auch nur annähernd argerecht», sagt ein Globus-Sprecher in der «Berner Zeitung».

Wer trotzdem Pelz will, soll auf einheimisches Fell setzen. Thomas Aus der Au vom Branchenverband Swiss Fur sagt zur «Schweiz am Sonntag»: «Pelz ist ein Naturprodukt und stammt oft aus der Jagd zur Bestandesregulierung wie im Fall der Rotfüchse. Ansonsten würden diese Naturprodukte verbrannt.» Echtpelz aus der Schweiz sei somit sinnvoller als synthetischer Pelz, der mithilfe von Erdöl produziert worden sei. 

Dass der Pelz wieder salonfähiger ist als auch schon, zeigen aktuelle Zahlen. 2016 wurden laut «Schweiz am Sonntag» 440 Tonnen Pelz importiert. Ausserdem hat die Schweiz eine Deklarationspflicht für jedes echte Pelzprodukt. Ein Vorstoss, der den Import aus zweifelhafter Herkunft verbieten soll, wurde vom Nationalrat angenommen. Und trotzdem: Im Zürcher Club Hiltl kommen Gäste mit Pelz erst gar nicht rein. Der Aufschrei ist jeweils gross, wenn sich jemand öffentlich im flauschigen Fell zeigt. Gut, haben die meisten Prominenten ein dickes Fell.

Von KB am 11. Januar 2017 - 13:10 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 14:31 Uhr