Otto Waalkes, Sie stellen Bilder im Kornhausforum in Bern aus – unter dem Titel: «Saitensprünge – wenn Musiker malen». Ja was dann?
Dann ist es immer noch besser als umgekehrt – die Malerei ist eine lautlose Kunst.
Gibt es etwas, das Ihnen beim Zeichnen nie gelingt?
Schwierig sind Selbstporträts. Bei mir kommt oft ein Ottifant dabei heraus.
Was mögen Sie an der Schweiz?
Diese Verbindung aus Weltläufigkeit und Bodenständigkeit – zumindest bei Letzterem können wir Ostfriesen mithalten.
Haben Sie auch einen persönlichen Bezug?
Ich war schon bei DJ Bobo am Vierwaldstättersee, und H. R. Giger zeigte mir daheim seine Aliens. Und unser Schweizer Konzertveranstalter lädt regelmässig die Crew zum Käsefondue ein.
Sie dürfen Ihren Wohnort neu designen: Aus welchen Städten, Dörfern und Landschaften setzen Sie ihn zusammen?
Wichtig wäre Wasser! Vielleicht eine Halbinsel mit venezianischen Brücken, die in eine grosse Stadt hinüberführen, die aus Hamburg und Zürich zusammengesetzt wäre.
Ihr Spitzname als Kind?
Ottje. Das ist in Ostfriesland die übliche Verniedlichungsform.
Ihr Name als Mädchen?
Womöglich Ottilie?
Als Sie Kind waren, was hat Ihre Mutter Ihnen da immer gesagt?
Meine Mutter hat mich bei meinen Eskapaden häufig ermahnt: «Sündig, sündig!» Mein Vater hat dann meist ein Auge zugedrückt.
Was für ein Gemüse wären Sie?
Wenn ich die Wahl hätte, wäre ich gern Rosenkohl – zwei Seelen wohnen auch in meiner Brust.
Um wie viel Prozent müssten Sie Ihr Arbeitspensum reduzieren, damit Sie massiv glücklicher wären?
Null Komma nichts.
Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes geschenkt?
Ich verschenke oft Selbstgemaltes. Wollen Sie einen Ottifanten?
Wo am Körper tuts Ihnen weh?
Überall, aber nirgends lange.
Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie den Teller nicht leer essen?
Nein, ich habe einen guten Freund, der gern die Reste wegputzt.
Welche Musik soll an Ihrer Beerdigung gespielt werden?
Etwas Düsteres, zum Beispiel: «Es wird Nacht, Senorita» von Udo Jürgens.
Können Sie sich vorstellen, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen?
Noch nicht, ich brauche eher Lebenshilfe.
Über welche Tat oder Aussage von Ihnen wird man noch lange nach Ihrem Ableben reden?
Keine Ahnung. Aber vielleicht liest noch jemand meine Otto-Biografie «Kleinhirn an alle».
Die bisher beste Idee Ihres Lebens?
Immer nur das zu tun, was mir Spass macht. Die dümmste wäre, damit aufzuhören.
Welchen Wunsch haben Sie endgültig begraben?
Wimbledon zu gewinnen. Roger Federer ist einfach zu stark.
Roger Federer ist einfach zu stark
Welche Ihrer Eigenschaften möchten Sie Ihrem Sohn vererben?
Ein bisschen Musikalität kann nicht schaden – mein schlechtes Gedächtnis schon.
Angenommen, der liebe Gott würde Sie neu erschaffen: Mit den Eigenschaften welcher Berühmtheiten soll er Sie ausstatten?
Vor allem die Frisur sollte er überdenken. Die Haare von Ursula Andress hätte ich gern.
Welches Buch und welche Musik hat Ihr Leben massiv beeinflusst?
Die Musik der Beatles und die Filme von Jerry Lewis haben mich früh begeistert.
Was wird man in hundert Jahren über die aktuelle Epoche sagen?
Ich glaube, man wird meine Generation «lucky» nennen, wir haben wirklich Glück gehabt. Vielleicht haben wir uns zu sicher gefühlt, dass das anhalten würde.
Welche Pille gehört erfunden?
Eine zum Vergessen, eine zum Erinnern.
Als Sie 16 Jahre alt waren, wie sah da Ihr Zimmer aus?
Winzig – vor allem, wenn mein Bruder daheim war.
Falls Ihr Leben verfilmt wird, welcher Schauspieler soll die Hauptrolle spielen?
George Clooney.
Bei wie viel Franken pro Liter Benzin wäre für Sie die Schmerzgrenze erreicht?
Mit Schmerzgrenzen kenne ich mich nicht aus. Ich bin eher für Schmerzgrenzen zuständig, und die sind bei mir flexibel.
Ich bin eher für Schmerzgrenzen zuständig, und die sind bei mir flexibel
Haben Sie ein Tattoo?
Noch nicht. Ich habe gehört, dass man dabei lange stillhalten muss.
Der beste Ratschlag, den Sie je bekommen haben?
«Mach mal immer so weiter!» Das hat mir mein Vater noch im Krankenhaus zugeraunt.
Wer ist Ihr bester Freund?
Mein Sohn Benjamin.
Über welches Geschenk haben Sie sich zuletzt gefreut?
Über einen Rotmarderpinsel der Marke da Vinci.