«Schweizer Illustrierte»: Sie dürfen Ihren Wohnort neu designen. Aus welchen Städten, Dörfern und Landschaften setzen Sie ihn zusammen?
Anna Känzig: Er würde sehr maritim, eine Mischung aus Bretagne und Fellini-Filmkulisse. Die Wohnung würde ich einrichten wie ein Schiff – mit Bullaugen, schweren Vorhängen aus weissem Segeltuch. Und hell müsste alles sein, das ist wichtig.
Anna Känzig: Er würde sehr maritim, eine Mischung aus Bretagne und Fellini-Filmkulisse. Die Wohnung würde ich einrichten wie ein Schiff – mit Bullaugen, schweren Vorhängen aus weissem Segeltuch. Und hell müsste alles sein, das ist wichtig.
Wie hätten Sie als Bub geheissen?
Sorry an alle Marco, aber ich bin nur schon des Namens wegen froh, ein Mädel geworden zu sein.
Sorry an alle Marco, aber ich bin nur schon des Namens wegen froh, ein Mädel geworden zu sein.
Welches Gemüse sollte verboten werden?
Keines. Ich finde Vielfalt toll.
Keines. Ich finde Vielfalt toll.
Und was für eine Frucht wären Sie?
Eine Passionsfrucht? Die sieht von aussen stets gleich aus, ist innen aber mal süss und mal sauer.
Um wie viel Prozent müssten Sie Ihr Arbeitspensum reduzieren, damit Sie massiv glücklicher wären?
In meinem Job kann man Glück nicht vom Arbeitspensum abhängig machen. Es ist ja auch Leidenschaft. Wichtig ist jedoch, für Ausgleich zu sorgen, nach langen Bandproben für eine Weile an die frische Luft zum Joggen, nach kopflastigem Songwriting oder dem Unterrichten rausgehen und mit Freunden was unternehmen.
Als Sie Kind waren, was haben Ihre Eltern Ihnen da immer gesagt?
Oje! Sie mahnten mich immer, nicht zu beissen, nicht zu kneifen und nicht zu kratzen. Ich hatte so eine Phase, in der ich nicht gut auf andere Kinder zu sprechen war.
Wann haben Sie zuletzt etwas Selbstgebasteltes geschenkt?
Basteln ist, ehrlich gesagt, nicht so mein Steckenpferd. Das Letzte, an das ich mich erinnere, ist eine Rakete, die ich in der Schule bastelte. Sie war schief und krumm, aber meine Mutter war trotzdem stolz.
Wo am Körper tuts Ihnen weh?
Im Moment habe ich Muskelkater in den Beinen – vom Jogging und Boxtraining.
Haben Sie ein schlechtes Gewissen, wenn Sie den Teller nicht leer essen?
Schon ein bisschen. Ich lasse mir im Restaurant den Rest oft einpacken, obwohl ich weiss, dass ich es zu Hause doch nicht esse. Dafür freuen sich bei der Bandprobe die Kollegen darüber.
Haben Sie einen Organspendeausweis?
Nein, noch nicht. Ich bin kein Fan von Bürokratie und finde es drum besser, wie es bei unseren österreichischen Nachbarn läuft. Dort gibt man an, wenn man seine Organe nicht spenden möchte.
Welche Musik soll an Ihrer Beerdigung gespielt werden?
Irgendwas von Tom Waits – allerdings von einer schönen, warmen Frauenstimme gesungen.
Können Sie sich vorstellen, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen?
Ja, ich finds wichtig, entscheiden zu dürfen, wann es genug ist.
Die beste Idee meines Lebens war, mir eine Gitarre zu wünschen
Über welche Tat oder Aussage von Ihnen wird man noch lange nach Ihrem Ableben reden?
Falls mir kein crazy Abgang gelingt – aus Versehen während eines Konzerts zur Hochzeit von Taylor Swift und Calvin Harris singend oder Gitarre spielend von einer Klippe zu fallen –, wüsste ich nicht, worüber noch lange geredet würde.
Die bisher beste Idee Ihres Lebens?
Mir als Fünfjährige eine Gitarre gewünscht zu haben. Meine Eltern fragten sich schon, ob das pädagogisch sinnvoll sei, zumal ich ein Jahr nur «Jingle Bells» spielte und sang.
Und Ihre dümmste Idee?
Mich auf Ski zu stellen.
Welchen Wunsch haben Sie endgültig begraben?
Astronautin zu werden. Ich habe schreckliche Flugangst.
Was würden Sie Ihren Kindern mit auf den Weg geben wollen?
Meine Musikalität. Wird daraus nix, könnten sie allenfalls noch Physiker werden – mein Grossvater war nämlich Physikprofessor und zu Lebzeiten ein bisschen traurig, dass sein Talent bis dahin nicht weitervererbt wurde.
Und welche Eigenschaften auf gar keinen Fall?
Meinen Hang zum Chaos.
Angenommen, der liebe Gott würde Sie neu erschaffen: Mit den Eigenschaften welcher Berühmtheiten soll er Sie erschaffen?
Ein Potpourri aus coolen Frauen: die Ausdauer von Beyoncé, die Kreativität von Frida Kahlo, das Kämpferische einer Jeanne d’Arc und das Songwriting-Talent von Taylor Swift.
Ich bin ein grosser Hip-Hop-Fan
Welches Buch, welcher Film oder welche Musik beeinflusste Ihr Leben?
Ich bin ein Fan von T. C. Boyle, besonders «The Tortilla Curtain» beeindruckte mich. Bei Filmen alles von den Coen Brothers und bei Musik aktuell Raury. Ich bin ein grosser Hip-Hop-Fan.
Als Sie 16 Jahre alt waren, wie sah da Ihr Zimmer aus?
Megabunt. Meine Mutter hatte ein Flair für Styling, und wir waren immer Versuchskaninchen.
Was im Alltag müssten Sie aus ökologischer Sicht dringend ändern?
Meinen grossen Verschleiss an Kaffeekapseln.
Von René Haenig am 28. April 2016 - 04:45 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 15:13 Uhr