In der aktuellen Folge von «Bauer, ledig, sucht..» macht sich der Innerrhödler Bauer Bruno auf die Suche nach der grossen Liebe. Der Mann mit dem sehr ausgeprägten Appezöllerdütsch, gab sich im Gespräch mit Marco Fritsche, 41, noch ganz Macho. Seine Hofdame soll schön sein, kochen können und am liebsten das Haus eher selten verlassen.
So holte der eigenwillige 62-Jährige seine Esther dann auch im Hobbitlook, sprich ohne Schuhe, ab und kippte nach der Ankunft erstmal ein Schnäppschen. Doch die 54-jährige Hofdame lässt sich nur kurz von den nackten Bauernfüssen irritieren und steigt dann zielgerichtet in die Gefühlswelt des Bauern ein.
Bei der Alpfahrt fliessen die Tränen
Es scheint, als habe Bruno nur darauf gewartet, dass er den Macho-Umhang gegen den Sensibelchen-Anzug tauschen kann. Denn schon nach der ersten gemeinsamen Nacht, in getrennten Zimmern versteht sich, bringt der herzige Knorz Esther einen Tee ans Bett und grummelt sich eine Überraschung in den Bart.
Esther soll mit ihm an die traditionelle Alpfahrt. Im Kanton Appenzell Innerrhoden werden die Kühe im Sommer von den Sennen auf die Bergweiden getrieben.Auch Bruno war in seinen jungen Jahren ein Senn. Ein Beruf, der ihm im Blut liegt, den er aber mit den Jahren hat aufgeben müssen.
Bruno hat den Vater schon früh verloren
Ein schmerzliches Kapitel für Bruno, in das Esther eintaucht. Ob er denn die Alp vermisse und wie er zum Senn wurde, will die Thurgauerin wissen. Und schon sind die Dämme gebrochen. Bruno kann die Tränen nicht mehr zurückhalten, als er seiner Hofdame erzählt, dass man nicht zum Senn wird, sondern dass man ein Senn ist.
Doch die Gefühlsausbrüche und romantischen Gesten sind noch nicht am Ende. Wunderkiste Bruno packt noch mehr aus — zum Beispiel einen selbergepflückten Blumenstrauss für seine Esther. Die drückt erneut zielgerichtet auf des Bauern Tränendrüse. «Erzähl mir doch mal, wie es für dich das erste Mal auf der Alp war?» Strebt die Frau eine Karriere als Bauern-Psychotherapeutin an?
Und schwups, kullern schon wieder die Krokodilstränen. Sein Vater habe ihn als kleiner Bub mitgenommen und da wusste Bruno: Ich bin ein Senn! Ein toller Mann sei er gewesen, sein Vater, und viel zu früh gestorben. Spätestens jetzt hat der Bauer mit dem Klischee des harten Bauern aufgeräumt und noch feucht hinterhergewischt.
Hobby-Psychotherapeutin Esther nimmt Brunos Gefühlsausbrüche stoisch, aber freundschaftlich hin und hält fachmännisch fest: «Wenn man etwas so liebt, wie Bruno die Alp und die Kühe, dann kann einem schon einmal das Augenwasser kommen.» Wir freuen uns auf die nächste Sitzung in der Praxis Dr. Esther.
«Bauer, ledig, sucht...» sehen Sie heute Donnerstag um 20.15 Uhr auf 3+