«Schweizer Illustrierte»: Herr Ogi, damit haben Sie nicht gerechnet!
Adolf Ogi: Nein! Ich bin entführt worden, von meiner Frau und meiner Tochter.
Die beiden haben es gewusst?
Caroline seit Oktober, Katrin seit Weihnachten.
Und es für sich behalten?
Ja! Sie wussten, dass ich nach Adelboden gehe - und sie so die Kontrolle über mich hatten. Sie befahlen mir einfach, am Samstagnachmittag - schön herausgeputzt - parat zu sein, um nach Zürich zu fahren. Und ich widerspreche ihnen nicht gern (lacht).
Was bedeutet Ihnen der Lifetime Award?
Es ist eine Freude herrschende Emotion. Es geht unter die Haut, besonders die Standing Ovations im Hallenstadion. Offenbar respektiert das Publikum meine Leistung, die ich mit meinen Leitmotiven - «Man muss Menschen mögen» und «Ich mache das, woran ich glaube, und ich glaube an das, was ich mache» - erbracht habe. Angefangen beim Verkehrsverein Meiringen-Haslital …
… schön, dass Sie das erwähnen.
Im Militär, im Skiverband, in der Wirtschaft bei Intersport, im Bundeshaus und bei der Uno. Ich hatte immer gute Wegbegleiter und Wegbereiter, Freunde und Mitarbeiter.
Und Ihre Familie.
Natürlich! Sie hat mich jeweils auf den Boden zurückgeholt, wenn ich zu emotional gewesen bin. Da bin ich Katrin, Caroline, Sylvain und unserem verstorbenen Sohn Mathias sehr dankbar.
Und jetzt?
Jetzt kommt nichts mehr. Ich werde mich schrittweise zurückziehen. Nur mein Engagement für arme und kranke Kinder führe ich fort.