Wer seine Wurzeln in mehreren Ländern hat, konnte an der Fussball-WM bisher breitflächig mitfiebern. Blöd wirds, wenn sich plötzlich beide Herzensländer gegenüberstehen. Dass die Schweiz am Mittwoch den Einzug ins Achtelfinal geschafft hat und somit nächsten Dienstag gegen Argentinien spielen wird, ist so ein Fall für Julia Flückiger, 26. «Nach dem 3:0 der Schweiz gegen Honduras war ich ausser mir vor Freude, bis mir klar wurde, was der Sieg zu bedeuten hat», sagt die Vize-Miss-Schweiz von 2011 zu SI online. Nämlich, dass sie sich entscheiden muss.
Die Schaffhauserin hat einen argentinischen Vater, eine Schweizer Mutter und sie liebt Fussball. «Es hätte wirklich nicht sein müssen, aber für mich ist am Ende klar, dass ich zu 100 Prozent die Schweiz unterstütze», sagt sie. Und zwar in «Vollmontur» beim Public Viewing in St. Gallen. Und mit Tipps! Die Psychologie-Studentin weiss schliesslich genau, welche Schwächen der Argentinier die Schweiz für sich nutzen könnte:
- Wir Latinos haben ein grosses Ego. Die Argentinier werden die kleine Schweiz wohl unterschätzen, das könnte die Mannschaft ausnutzen.
- Die Lateinamerikaner sind sehr temperamentvoll, alles dreht sich um Ehre und Stolz. Wenn man daran kratzt, werden sie böse...
- Messi muss gut gedeckt werden, er ist klein und flinkt und trifft. Obwohl: Mit Shaqiri haben wir Schweizer das Pendant.
Zum Schluss wünscht sich Flückiger ein selbstbewusstes Schweizer Team, «wir haben eine Topleistung gezeigt gegen Honduras, so müssen wir weitermachen». Und genau so selbstbewusst und optimistisch tippt sie fürs Spiel vom Dienstag 2:1 für die Schweiz.