Ihn kann man gut riechen: Der Berner Mister-Kandidat Patrick Luder, 21, hüllt sich gerne in einen Hauch von Parfum - nach Go von Joop duftet er heute. Auf dem Pult in seinem säuberlich aufgeräumten Zimmer steht eine Vase mit zwei Rosen, über dem Bett baumelt ein Traumfänger, und an der Wand hängt ein Poster, auf dem sich ein Paar umarmt. Nicht gerade typisch für das Zimmer eines Mannes. Ist er besonders romantisch veranlagt oder gerade frisch verliebt?
«Nein, ich hatte bisher noch keine Beziehung, die länger als drei Monate gehalten hat», sagt er. Patricks Eltern leben getrennt: Vor fünf Jahren verliebt sich Mutter Pia, 46, in einen anderen Mann und zieht aus - ganz plötzlich, aus heiterem Himmel. «Ich lernte, damit zu leben. Es ist schon komisch, wenn die Mutter auf einmal nicht mehr da ist.» Für Patrick ist es besonders schwer, aber er überwindet die Tatsache und sieht es heute sogar positiv: «Ich bin erwachsener geworden.» Seiner Mutter - sie wohnt heute ganz in der Nähe - kann er mittlerweile verzeihen, und er versteht sich auch mit ihrem neuen Lebenspartner gut.
Mutter Pia ist stolz auf ihren Sohn: «Ich bin froh, dass er seine Teilnahme realistisch sieht und deswegen nicht abgehoben ist.» Wie sieht es denn bei dem Mister-Kandidaten mit der Eitelkeit aus? «Das ist Patrick überhaupt nicht», sagt Vater Hans, 55, und lacht. Mutter und Schwester Diana, 19, protestieren: «Doch, Patrick achtet auf sein Äusseres und ist sehr stilbewusst. Das hat er von seinem Grossvater.»
Die Trennung seiner Eltern schweisst Patrick noch fester mit seinem Vater zusammen. «Wir haben ein kollegiales Verhältnis und erzählen uns gegenseitig von unseren Frauen-Geschichten.» Das kann nicht jeder von seiner Vater-Sohn-Beziehung behaupten. Seit mehreren Jahren lebt Patrick mit Vater Hans und Schwester Diana in einer Wohngemeinschaft in Laupen BE. «Sein WG-Ämtli ist das Schrubben der Böden», erklärt Pia.
Sein nächstes Ziel, falls er im August nicht Mister Schweiz wird: eine längere Reise durch Australien. «Am liebsten möchte ich mit einem Camper durch das Outback fahren.» Nach der abenteuerlichen Reise will er eine eigene Wohnung in der Stadt Bern beziehen - vom täglichen 40-minütigen Pendeln hat der Projekt-Manager bei Postfinance nämlich genug. «Und später irgendwann ein Eigenheim. Ich träume von einem Haus im Grünen - gemeinsam mit meiner Zukünftigen.» Aber wie gesagt, Frauen spielen im Moment keine grosse Rolle in seinem Leben. «Bisher habe ich in einer Beziehung immer schnell gemerkt, dass es langfristig nicht passt.» Damit «es passt», müsste sie sich mit seinen Freunden verstehen und ein gutes Auftreten haben. Brünette bevorzugt! Zurzeit geniesst Patrick seine Freiheit als Single. Was aber nicht heisst, dass er Nein sagen würde, wenn ihm die Richtige über den Weg läuft. «Wenn es so weit ist, dann gebe ich 100 Prozent.»