Ob Skirennen in der Wohnung oder der eigene Zirkus im Quartier - Steven Epprecht, 23, lässt sich schon als Kind so einiges einfallen. «Er spielte stets die Hauptrolle, ich die Statistin», sagt Schwester Jennifer, 21. Seine Mutter Barbara, 52, benennt ihn nach einer Figur aus der bekannten US-Serie «Denver Clan», will deshalb als kleiner Knirps auch Schauspieler werden oder - wie er später in einem Aufsatz schreibt - «CEO einer Firma».
Heute sind die Chancen für beide Traumberufe noch immer intakt. Der Zürcher studiert im vierten Semester Betriebsökonomie in Winterthur und modelt nebenbei. «Ich geniesse die Aufmerksamkeit und stehe gerne im Mittelpunkt.» Als 13-Jähriger macht er bei der Mister-Teenie-Wahl mit. Durch seinen Sieg zum Uniboy 2012 qualifiziert er sich für die Mister-Schweiz-Wahl.«Ich fände es toll, wenn ich dadurch mehr Aufträge im Modelbusiness erhalten würde.»
Seit einem halben Jahr wohnt der Single in einer Drei-Männer-WG. «DRS 3» nennen Dennis, Raphael und Steven ihr Zuhause. Regeln? Frauenbesuch ist willkommen, das Haushaltskonto verwaltet Steven. Immerhin arbeitet er in einem 80-Prozent-Pensum als Kundenberater in einer Bank. Um die Ordnung - abgesehen von ein paar leeren Bierflaschen ist selbst das Altpapier schön in den Einbauschränken verstaut - kümmern sich alle. Steven lernt früh bügeln, waschen und putzen. Nur im Kühlschrank herrscht Leere. «Wir wohnen gleich neben einem Einkaufszentrum. Das ist unser begehbarer Kühlschrank.»
Einmal pro Woche geht er zu seiner Mutter zu Abend essen. Seit 15 Jahren leben seine Eltern getrennt. Sport treiben Steven und sein Vater Heinz, 54, gern gemeinsam: Tennis spielen, schwimmen - Sprüche klopfen. «Steven ist wie ich ein geselliger Typ», sagt der Vater. Einstecken kann und muss Steven mittlerweile: Neuerdings spielt seine Schwester nicht mehr die Nebenrolle. «Sie ist meine härteste Kritikerin.»