«Bester Spielfilm», «Bestes Drehbuch» und «Beste Darstellerin»: Regisseurin Lisa Brühlmann, 36, geht beim Schweizer Filmpreis als grosse Siegerin hervor und holt mit ihrem Debütfilm «Blue My Mind» gleich drei Quartze. Entsprechend gross ist ihre Freude: «Der Beste Spielfilm ist eine Auszeichnung für das ganz Team», sagt Brühlmann gestern Abend zu Moderatorin Monika Schär, 49.
Mehr Gleichberechtigung in der Schweizer Filmszene
Im Vorfeld hat die Organisation Swan, ein Netzwerk für Frauen im Filmberuf, die nominierten Kandidatinnen dazu aufgerufen, Schwarz zu tragen. Damit soll ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung in der Schweizer Filmszene gesetzt werden.
Für Brühlmann ein wichtiges Statement. Sie hat sich deswegen für einen schwarzen Hosenanzug von Hugo Boss entschieden.
Die Dankesrede in der Tasche
Den Filmpreis hat die zweifache Mutter in Begleitung ihres Teams sowie ihres Ehemannes, dem Regisseur Dominik Locher, 35, besucht. Für die gemeinsame Tochter und den achtmonatigen Sohn war der Anlass noch nichts: Der süsse Nachwuchs ist noch zu jung.
Was bei einem solchen Event auf keinen Fall in der Tasche fehlen durfte: Eine vorbereitete Rede und die Namen, die es zu verdanken gilt. «Es fiel mir schwer, mich auf die wichtigsten Namen zu beschränken. Ich hätte die Dankes-Liste endlos erweitern können», gesteht Brühlmann.
«Zur eigenen Natur finden»
Mit ihrem ersten abendfüllenden Spielfilm «Blue My Mind» konnte die schöne Zürcherin über die Landesgrenze hinaus bereits zahlreiche Erfolge feiern. In diesem Adoleszenz-Drama verwandelt sich die Hauptfigur Mia, eine 15-jährige pubertierende Aussenseiterin, auf eine monströse Art und Weise in eine Meerjungfrau.
Mia wird fantastisch gespielt von der Zürcher Jungschauspielerin Luna Wedler, 17. Sie wurde bereits an der Berlinale als «Shootingstar» ausgezeichnet. Und holte gestern Abend beim Schweizer Filmpreis einen Quartz in der Kategorie «Beste DarstellerIn».
«Es geht darum, zur eigenen Natur zu finden. Die Hauptfigur entdeckt im Film ihre weibliche Urkraft», erklärt Brühlmann und ergänzt: «Die Botschaft darin ist, sich selbst zu lieben.»