Am Tag nach ihrem Ausscheiden bei «Ninja Warrior Germany» ist Daniela Baumann, 50, bester Laune. «Ich bin gar nicht enttäuscht. Im Gegenteil, ich bin sehr, sehr glücklich! Wenn ich die ganzen Rückmeldungen auf Facebook und Instagram lese, dann klingt das, als ob ich es in den Halbfinal geschafft hätte», so Baumann zu SI online.
Der Schweizer Fitness-Star hat allen Grund stolz zu sein: Mit ihrem Auftritt in der TV-Show hat sie gleich zwei Maximen erreicht: Sie ist mit ihren 50 Jahren die älteste Teilnehmerin und auch einzige Schweizerin in der diesjährigen Ausgabe von «Ninja Warrior Germany». Allein dafür verdient Baumann grossen Respekt. Dies wusste auch das Moderatoren-Trio während der Sendung zu würdigen: Moderator Frank Buschmann gab ihr den Übernamen «Daniela-Wow-Mann».
«Ich wollte mit dem Publikum spielen»
Das deutsche Pendant der härtesten Hindernis-Parkour-Show der Welt verlangt den Athleten einiges ab. Die Teilnehmer müssen beim Überwinden der Hindernisse Schnelligkeit, Geschick und Griffkraft zeigen. Die Schweizer Fitnesskönigin liess sich bei einigen Disziplinen etwas mehr Zeit als ihre männlichen Mitstreiter.
«Ich wollte keinen Fehler machen, daher habe ich mir für jedes Element genug Zeit genommen. Und ich wollte mit dem Publikum spielen, den Fans etwas zurückgeben», sagt Baumann.
Dieser Ansatz hat sich bewährt: Sie schaffte das zweite Hindernis - den Rohrschlitten mit Strickleiter - an dem laut Baumann 80 Prozent der Teilnehmer scheitern. Dass sie als 50-jährige Frau an dieser schwierigen Stelle im Hindernis-Parkour brilliert hat, habe sie sehr stolz gemacht.
«Wie komme ich von einer Platte auf die nächste»
Überhaupt ist Baumann extrem überzeugt von ihrer Griffkraft. Die habe den ganzen Parkour über gehalten. Sie sei nicht an mangelnder Griffkraft oder Schnelligkeit gescheitert, sondern an mangelnder Sprungkraft.
«Als ich vor dem dritten Hindernis stand, hatte ich nur noch einen Gedanken, wie komme ich von einer Platte auf die nächste.» Baumann schaffte den Sprung von der ersten auf die zweite Platte souverän. Auf die dritte reichte es dem 1,63m grossen Fitness-Star dann nicht mehr.
«Die Abstände zwischen den einzelnen Platten waren sehr gross und das Ganze noch über Wasser. Das konnte ich nirgends üben. Letztendlich war vermutlich auch noch meine Körpergrösse ein Problem. Ich denke, ich wäre weitergekommen, wenn dieses Hindernis nicht gewesen wäre.»
Ein Zeichen für alle Frauen
Unabhängig von ihrer Körpergrösse, als Frau habe sie sich doppelt so hart vorbereiten müssen wie ihre männlichen Gegner, so Baumann zu SI online. Mit ihrer Teilnahme bei «Ninja Warrior Germany» habe sie auch ein Zeichen für alle Frauen setzen wollen: «Ich möchte mit meiner Leistung Frauen jeden Alters dazu motivieren, Sport zu treiben, Pole Fitness zu machen.»
Pole Fitness sei ein wesentlicher Bestandteil ihrer Vorbereitung auf die sportliche Challenge gewesen, meint die «Loft1»-Inhaberin weiter. Seit neun Jahren betreibt Baumann diese Sportart. Inzwischen ist sie Inhaberin von 15 Pole-Fitness-Studios in der Schweiz und Dozentin an der PoleSports Education.