Bei Adolf Ogi läuft das Fotoshooting für die «Schweizer Illustrierte» etwas anders als bei den anderen. Er gibt den Takt vor, er sagt, wo wir fotografieren müssen, er ist der Chef auf dem Platz. Aber das ist auch richtig so. Denn das Gasterntal ob Kandersteg ist sein Kraftort. Durch dieses Tal sind die Ogis vor vielen, vielen Jahren ins Berner Oberland eingewandert. Hier feierte er im Juli 2012 seinen 70. Geburtstag - und kurz zuvor seine Tochter Caroline ihre Hochzeit. Und hierhin, in diese prächtige Natur, kam Ogi auch immer, wenn er Sorgen hatte, als Bundesrat zum Beispiel.
«Die Natur ist da gewesen, bevor der Ogi da war. Und die Natur wird noch da sein, wenn der Ogi nicht mehr da ist», sagt er voller Demut. Und fährt dann in seiner Paraderolle, als Botschafter der Schweiz, fort: «Die Schweiz ist das schönste Land der Welt im Taschenformat. Seit 1848 leben wir in Frieden und Freiheit zusammen, vier Sprachen und Kulturen, 26 Kantone. Das ist Weltrekord!»
Die «SI» kennt Ogi seit über 50 Jahren. «Ich möchte euch Danke sagen. Ihr habt mich begleitet, positiv, negativ, kritisch.» Lachend fügt er an: «Aber ich habe ja auch nur drei Buchstaben, da habt ihr mich immer gerne genommen.»