STEFANIE DETTLINGS DIAGNOSE:
«Impfschaden» gab sie bei ihrer Anmeldung zur Miss-Handicap-Wahl an. Doch so genau, wissen die Ärzte nicht, woher ihre Querschnittslähmung stammt. Als sie zur Welt kam, war sie völlig gesund. Im Alter von sechs Monaten brachten sie ihre Eltern wegen leichten Fiebers ins Krankenhaus. Dort hörte sie auf, sich zu bewegen.
IHRE KINDHEIT:
«Meine Eltern liessen keine Strapazen aus, um mich wie ein normales Kind aufwachsen zu lassen», sagt Stefanie Dettling. Drei Jahre kämpften sie dafür, dass ihre Tochter die normale Schule besuchen darf. «Ein Heim wäre nie infrage gekommen.»
IHRE KV-LEHRE:
Die Miss Handicap arbeitet als kaufmännische Lehrtochter auf der Zürcher Kantonalbank. Aber nur in einem 50-Prozent-Pensum, weil sie schnell ermüdet. Ansonsten merke man von ihrer Behinderung nichts, sagt ein Arbeitskollege. «Man vergisst irgendwann den Rollstuhl.»
IHRE EINSCHRÄNKUNGEN AUFGRUND DER BEHINDERUNG:
Nur 27 Kilogramm wiegt Stefanie Dettling. Sich alleine aufs Bett hieven oder die Haare waschen kann sie nicht. In ihrer Freizeit ist sie mit einer Freundin als Babysitterin im Einsatz. «Schöppeln geht, aber zum Wickeln fehlt mir die Kraft», sagt sie. Mit Freunden tanzen gehen kann sie ebenfalls nicht. Aber ansonsten wäre ihr Leben ohne Behinderung wohl nicht viel anders verlaufen, meint sie.
ÜBER DIE LIEBE:
«Ich flirte mit gesunden Jungs», sagt Stefanie Dettling. «Aber vor einer Beziehung schrecken sie oft zurück.»
IHRE ZUKUNFTSWÜNSCHE:
Die Miss Handicap spart, um sich irgendwann ein spezialisiertes Auto kaufen zu können. Ausserdem wünscht sich Stefanie Dettling eine eigene Familie. Medizinisch gesehen könne sie schwanger werden.
IHRE ZIELE:
In ihrem Amtsjahr will sie sich für mehr Akzeptanz für Behinderte einsetzen. Hätten mehr Invalide die Möglichkeit, eine normale Schule zu besuchen, wären die Berührungsängste ihrer Meinung nach vielleicht kleiner.