Kurzer Exkurs zur Einleitung: Unsere Nägel bestehen, genau wie unser Haar, aus Hornschichten, die sich zu einer Keratinplatte verbinden. Und, genau wie der Schopf auf unserem Kopf, können sie richtige Sensibelchen sein. Der Teil, der eigentlich stark und fest sein sollte, reisst ein, wird brüchig, ist dünn wie Papier – ihr wisst, wovon wir sprechen. Und dann wäre da noch dieser Teufelskreis aus Shellac und abfeilen, Shellac und abfeilen … Wer natürlich schöne Nägel will, sollte deshalb auf ein anderes Konzept setzen. Auf Folgendes, um genau zu sein:
Handschuhe tragen
Nein, nicht nur an kalten Tagen im Freien, sondern auch beim Abwaschen, Putzen, der Gartenarbeit … Habt ihr eure Hände danach mal angeschaut? Eben. Die enthaltenen Chemikalien im Putzmittel und das austrocknende Spülmittel sind Gift für schöne Hände im Allgemeinen – und mit ein paar Handschuhen ganz einfach von ihnen fernzuhalten.
Gel und Acryl vermeiden
Wir haben es gerade schon kurz angesprochen: Wer seine Nägel regelmässig auffüllen lässt, muss sie auch regelmässig herunterfeilen und die künstliche Schicht mit scharfem Aceton entfernen lassen. Das Resultat unter der harten Gelschicht sind dann schwache, brüchige Nägel, die einen langen Weg vor sich haben, bevor sie zu alter Stärke zurückfinden. Plus: Löst sich das Gel erst mal an einer Stelle, ist die Gattung Mensch nur schwer davon abzuhalten, den lieben langen Tag daran herumzuknibbeln. Allerdings reissen wir damit nicht nur die künstliche, sondern auch echte Schichten von unserem Nagel ab und zerstören ihn so erst recht. Die Moral: Spart euch das Geld für die Gel-Maniküre und legt lieber selber Hand an.
Nagelöl nicht unterbewerten
Genau wie unser Haar brauchen auch unsere Nägel etwas Zuwendung, um kräftig und gesund zu werden. Glaubt man Lynn Gray (man sollte, sie ist Nagelexperten beim Schweizer Spezialisten Mavala) sind fehlende Fette und Feuchtigkeit die Hauptursache für schwache Nägel. Mit speziellem Öl für Nägel und Nagelhaut helfen wir von aussen etwas nach und pflegen den empfindlichen Bereich. Wer genau so gern Beauty-Rituale überspringt wie wir: Am besten ein Fläschchen auf dem Nachttisch platzieren und vor dem Lichtausknipsen aufpinseln. Spätestens danach braucht man die Finger ja eh nicht mehr.
Feilen
Ja, feilen ist etwas Furchtbares. Es dauert ewig, riecht seltsam und macht so schlimme Geräusche, dass man eigentlich auf der Stelle wegrennen möchte. Wer schön sein will, muss aber bekanntich manchmal wirklich leiden (ausserdem haben wir gehört, dass nicht alle Menschen die gleiche, abnormale Abneigung gegenüber Nagelfeilen empfinden wie wir. Also ich. Die hier schreibt). Gerade wenn unsere Nägel ohnehin schon schwach sind, sollten wir darauf achten, sie kurz zu halten. Auch die Form spielt eine Rolle: Eckig gefeilte Nägel sind stärker als runde, bleiben aber häufiger hängen. Der Mittelweg ist meist die sicherste Variante. Und: Wer immer eine Feile in der Handtasche mit sich herumträgt, kann einem eingerissenen Nagel zur Hilfe eilen, bevor es richtig übel wird.
Nagelhärter schätzen
Es gibt da ein Produkt auf dem Markt, das ist extra dafür entwickelt worden, unsere Nägel mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen und sie stärker zu machen. Erstaunlicherweise sind wir alle Experten darin, es zu ignorieren und stattdessen über unsere brüchigen Krallen zu jammern. Es heisst Nagelhärter. Und wer hätte das gedacht, er wirkt. Einmal die Woche die Nägel ganz leicht mit einer Buffer-Feile anrauen, eine Schicht Härter auftragen – und geduldig sein. Wie alle guten Dinge wollen nunmal auch schöne Nägel Weile haben.