Strahlendes Lächeln, wallende Mähne und ein Körper, von dem jede Frau träumt – anscheinend... Die Victoria's Secret Models verkörpern ein Body-Image, das total unrealistisch ist. Doch die Marketing-Strategie ging jahrelang auf und die legendäre Fashion Show sorgte stets aufs Neue für Aufsehen. Fast jedes angehende Model träumte davon, einmal als «Engel» über den berühmten Laufsteg zu schweben.
Mittlerweile ist das Frauenbild Size-Zero aber längstens überholt. Brands wie Savage x Fenty von Rihanna gelten neu als Vorreiter in der Dessous-Branche und zelebrieren Körper in allen Grössen und Formen. Dem Druck musste sich nun wohl oder übel auch Victoria's Secret beugen. Seit Monaten hagelt es Kritik und der Marke blieb keine andere Wahl, als eine neue Richtung einzuschlagen. Die diesjährige Fashion Show? Abgesagt.
Kooperation mit britischem Label
Auf Instagram gab das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Bluebella bekannt. Das britische Dessous-Label wirbt schon länger mit Unterwäsche in Grössen, die über XS hinausgehen und steht für Selbstliebe, Akzeptanz und Individualität. Der perfekte Partner also, um den Wandel bei Victoria's Secret einzuläuten. Die Kampagne steht gar unter dem Motto #loveyourself – na, wenn das keine Ansage ist. Vielleicht kommt sie aber zu spät, wer weiss.
Das Plus-Size-Model, das zurzeit wahrscheinlich in aller Munde ist, heisst Ali Tate Cutler. Die hübsche Brünette schreibt unter ihrem Bild:
«Ich glaube, ich bin die Erste mit Größe 14 bei Victoria’s Secret? Unabhängig davon bin ich ziemlich begeistert, mit einer Marke zusammenzuarbeiten, die ich als Teenager vergöttert habe. Ein großer Schritt in die richtige Richtung für den Körper.»
Neuer Marketing-Chef
In einem Interview mit E! News plädierte das Model dafür, dass mehr Frauen wie sie in der Modewelt und den Medien vertreten sein sollten. Schliesslich präsentiere das ein akkurateres Frauenbild. Für Victoria's Secret ist es Neuland. Bisher wurden kurvige Models strikt aus Shows und Kampagnen ausgeschlossen.
Dass sie sich nun doch dafür entschieden haben, könnte neben den sinkenden Umsatzzahlen auch am Ausstieg des langjährigen Marketing-Chefs liegen. Edward Razek wollte keine Transgender- oder Plus-Size-Models engagieren, weil Victoria's Secret «eine Fantasie verkauft». Nachdem sich Razek im August verabschiedete, engagierte der Dessous-Gigant ein 22-jähriges Transgender-Model. Nur gut also, dass jetzt ein neuer Wind weht.