Mit viel Nostalgie im Bauch beobachten wir seit Wochen die Dreharbeiten der Neuauflage von «Sex and The City» unter dem Namen «And Just Like That ...». Immer wieder segnen uns Produzent*innen mit neuen Infos zum Cast. Streetstyle-Fotograf*innen mit neuen Bildern der Looks. Es war nur eine Frage der Zeit, bis dieser eine auftaucht. Er musste kommen. So ikonisch war er doch. Dieser weisse Tüllrock, den Carrie Bradshaw im Intro von 1998 bis 2004 trug. Wir erinnern uns an damals:
Und auch heute trägt sie ihn wieder. Das gleiche wehende, lockige Haar – das kennen wir. Die gleichen Strassen – die von New York. Der gleiche Look – der Tüllrock. Aber doch ist alles ganz anders. Ganz neu. Ganz dieses Jahrzehnt. Er ist länger geworden. Kommt in Kombination mit einem lockeren, gestreiften Longsleeve irgendwie entspannter daher. Alles in Oversize und gemütlich. Das ist 2021.
Seit bekannt wurde, dass Sex and the City mit zehn Folgen in die nächste Runde geht, wurden immer wieder Fragen aufgeworfen wie: Passt die Serie noch in unsere Gegenwart? Fällt sie inzwischen durch, weil sie aktuellen feministischen und politischen Standards nicht mehr gerecht wird? Ist sie aus der Mode gefallen?
Damals, in den Neunzigern, als die vier Mittdreissigerinnen Carrie, Miranda, Samantha und Charlotte ihr Single-Leben in New York bestritten, ganz nonchalant über Sex, Männer und Mode sprachen – das war The New Golden Age of Television. Die Serie erzählte in einem neuen Ton. Tabus wurden gebrochen. Böse Witze gerissen. Die Protagonistinnen – nicht mehr nur die strahlenden Heldinnen.
Mit über 50 Jahren im Tüllrock
Mittlerweile sind die Frauen alle über fünfzig. Wir sind gespannt, welche Geschichten, welche Erzählart sich hinter den Bildern verbergen, die wir jetzt immer wieder vom Set von ihnen sehen. Ob die wieder so revolutionär sind, wie damals und ob die ein eben solches Upgrade erfahren haben, wie der berühmte Tüllrock, bleibt abzuwarten. Bis zum Release-Date. Man munkelt, das soll noch dieses Jahr sein. Bestätigt ist aber noch nichts.
Was wir aber bereits wissen, und was uns das Reboot jetzt schon gelehrt hat: Es gibt nicht sowas wie «zu alt» in der Mode. Tüllröcke kommen nicht in die Jahre, und in die Jahre Gekommene sind nie zu alt für Tüllröcke. Das ist zwar kein revolutionärer Gedanke, aber es ist einer, den man sich immer wieder vergenwärtigen sollte.