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Trotz Nachhaltigkeits-Bewegung

Fast Fashion ist erfolgreicher denn je – aber weshalb?

Gerade als man dachte, ein Umdenken würde stattfinden, verzeichnen viele Fast-Fashion-Unternehmen ihr erfolgreichstes Jahr überhaupt. Ein Erklärungsversuch, wie das passieren konnte.

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MEXICO CITY, MEXICO - NOVEMBER 16: Belinda Pegregrín performing during the presentation of new clothing collection inspired by herself by Shein, at Soumaya Museum on November 16, 2021 in Mexico City, Mexico. (Photo by Medios y Media/Getty Images)

Der wohl grösste Fast-Fashion-Gigant: Shein aus China. 

Getty Images

Mit der Fridays-for-Future-Bewegung bekommt man schnell dein Eindruck, die Generation Z wäre, was die Nachhaltigkeit betrifft, durchaus weiter als die älteren Altersgruppen. Nicht zu Unrecht. Sie hat es schliesslich geschafft bei vielen von uns ein Umdenken statt finden zu lassen. Muss es wirklich das Plastikröhli sein? Oder jeden Morgen der Einweg-Kaffeebecher? Die Antwort darauf ist einfach: Nein, muss es nicht.

Und auch was den Modekonsum betrifft, scheint die junge Generation auf den ersten Blick umweltbewusster zu leben. Secondhandshops und Vintage-Online-Portale boomen – gerade bei der Gen Z. Doch sind die unter 25-Jährigen nicht nur Klimaaktivist*innen. Es gibt unter ihnen auch nicht gerade wenige, die auf TikTok regelmässig einen Haul ihrer frisch geshoppten Fast Fashion abdrehen.

Das Erschreckende: Auch wenn es uns anders vorkommen mag, die schnelllebige Mode ist nicht nur immer noch gefragt, sie ist erfolgreicher denn je. Nach dem kurzen pandemiebedingten Rückschlag im Jahr 2020, verzeichneten viele dieser Ketten in den letzten Jahren wieder grosse Erfolge. So verdoppelte der Inditex-Konzern, zu dem unter anderen Zara und Bershka gehören, sogar seine Einnahmen. Und auch das spanische Modehaus Mango durfte sich freuen. Es erlebte 2021 sein erfolgreichstes Jahr – seit der Gründung. Die Fast Fashion ist gekommen, um zu bleiben – trotz weltweiter Klimakrise.

Warum ist Fast Fashion so erfolgreich?

Der Fokus solcher Marken liegt auf: Schnellen Trends und einer günstigen Produktion. Vor allem chinesische Brands, wie der Fast-Fashion-Riese Shein, treiben diese Ziele heute auf die Spitze. Mit fortschrittlichen Computerverfahren sucht er nach Trends, die möglichst viele und junge Kund*innen ansprechen. Täglich landen rund 7000 neue Kleidungsstücke im Sortiment. Die Preise dafür sind oft nicht höher als zehn Schweizer Franken.

Das ist natürlich verlockend. Noch verlockender macht es Social Media. Je stärker Plattformen wie TikTok und Instagram wachsen, desto grösser wird das Bedürfnis jeden Trend mitzumachen. Und selbst die, die es sich längst leisten könnten auf nachhaltige Mode zu setzen, leben uns etwas anderes vor. So hüllen sich selbst Royals, wie Kate Middleton oder Letizia von Spanien immer mal wieder in Zara und H&M. Was sie damit auslösen? Einen Nachkauf. Und das vor allem bei den Boomern und der Generation X. Auch in diesen Altersgruppen steigt der Konsum von Fast Fashion.

Worüber beim Kauf solcher Teile wohl auch 2023 nur die Wenigstens nachdenken? Die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen, die Ressourcenverschwendung und die Umweltbelastung, die die schnelle Mode automatisch mit sich bringt. Doch so lange nicht jede*r Einzelne etwas an seinem oder ihrem Kaufverhalten ändert, wird die Fast Fashion auch in Zukunft das fortsetzen, womit sie in den letzten Jahren begonnen hat – einem exponentiellen Wachstum.

Von Denise Kühn am 28. Februar 2023 - 12:00 Uhr